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Rezension
Niemand, der sich ernsthaft mit Wirtschaft beschäftigt, kommt um dieses opulente Werk herum: Auf über 800 Seiten präsentiert sich der Wohlstand der Nationen dem Leser als klassischer Meilenstein der Wirtschaftsgeschichte. Das Werk und sein Autor Adam Smith geistern bis heute durch jedes Lehrbuch für Volkswirtschaftslehre. Doch erst im Zusammenhang entfalten die heutzutage oft fragmentarisch oder sogar falsch wiedergegebenen Thesen ihre ganze soziale und wirtschaftliche Innovationskraft. In eine Zeit, in der absolutistische Nationalstaaten die Edelmetallvorräte der Welt an sich rissen und mit einer dirigistischen Exportpolitik den eigenen Reichtum zu mehren versuchten, platzte Smith mit einer völlig neuen Idee über den Reichtum eines Landes: Nicht das Gold, sondern die vom Volk geleistete Arbeit ist die Quelle des Wohlstands. Angeregt durch den Eigennutz des Einzelnen kann sich das Wirtschaftsgeschehen am Markt wie durch eine "unsichtbare Hand" geführt ins Gleichgewicht bringen. Der Staat hat lediglich für bestimmte öffentliche Güter und einen Ordnungsrahmen zu sorgen. Auch wenn Smiths Idealbild von wirtschaftlicher und sozialer Harmonie im Lauf der Zeit einige Risse bekommen hat, ist und bleibt das Buch doch ein Grundlagenwerk der Ökonomie.
Zusammenfassung
Über den Autor
Adam Smith (1723-1790) war ein schottischer Philosoph und Nationalökonom. Nach dem Studium in Oxford und Glasgow und einer Zeit der Lehrtätigkeit wurde er 1751 zum Professor für Logik und ein Jahr später zum Professor für Moralphilosophie ernannt. 1763 verließ Smith Glasgow, um als Privatlehrer eines jungen Herzogs auf eine zweijährige Bildungsreise durch Frankreich und die Schweiz zu gehen. Aus seinen Begegnungen mit den französischen Physiokraten Turgot und Quesnay schöpfte er die Idee zu seinem Hauptwerk An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, das er 1776 fertig stellte und veröffentlichte.
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