Patrick Nini macht unmissverständlich klar, wie allgegenwärtig manipulative Kommunikation heute ist und in welchem Maße das unsere Gesellschaft spaltet. Zugleich zeigt er auf, wie der Graben durch offenen Dialog überwunden werden kann. Trotz der Checklisten am Ende der Kapitel, bleibt das Buch aber eher inspiratives Plädoyer und wiederholt Grundsätzliches gerne. Zudem ist es nicht ganz frei von Meinung – was in Anbetracht der erwähnten Themen wohl nicht vermeidbar ist. Nichtsdestotrotz eine anregende Lektüre für alle, die Kommunikation als Brückenbauen verstehen.
Meinungsgräben durchziehen unsere Gesellschaft und behindern den Dialog.
Die Gesellschaft ist vielfach gespalten. Parteien, Medien, Unternehmen, aber auch Einzelne kommunizieren oft in einer Weise, die Gräben vertieft, anstatt sie zu überbrücken. Die Bereitschaft, Andersdenkenden auch nur zuzuhören, ist gesunken. Konstruktive Gespräche werden in einer solchen Atmosphäre immer schwieriger. Besonders, wenn es um unsere gemeinsame Zukunft geht.
Jeder von uns hat sein eigenes Weltbild. Viele unserer Überzeugungen sind zudem stark emotional besetzt. Entsprechend unklug ist es, in einer Diskussion das Weltbild des Gegenübers anzugreifen. Einen solchen Angriff wird das Gegenüber wahrscheinlich persönlich nehmen. Hinzu kommt, dass sich das eigene Weltbild nur schwer verändern lässt – selbst kleinste Anpassungen sind außerordentlich mühevoll.
Unseriöse Medien füttern uns gezielt mit Informationen, die unser Weltbild bestätigen.
Der Psychologe Peter Wason entdeckte in den 1960er-Jahren den sogenannten Bestätigungsfehler. Hinter diesem Begriff verbirgt sich unsere Neigung, Informationen auszublenden, die nicht unseren Ansichten entsprechen. Dagegen suchen ...
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vielen Dank zunächst für Ihre Zuschrift. Was Ihre Kritik an der scheinbaren Homogenität der deutschen Medienlandschaft angeht, kann ich durchaus nachvollziehen, was Sie zu Ihrer Ansicht bringt. Es stimmt, viele der großen Medien ähneln einander in der Art und Weise, wie sie bestimmte Themen behandeln. Mir scheint aber, dafür gibt es genügend andere Gründe, als dass die These von einer Gleichschaltung wirklich nahe läge.
Um auf den Punkt "politische Korrektheit" zu fokussieren: Unter diesem Begriff lassen sich ja, statt ihn mit "Zensur" gleichzusetzen, auch schlicht und einfach gemeinschaftliche Bemühungen fassen, respektvoll mit- und übereinander zu kommunizieren, sprich einem Dialog so wenig Hindernisse wie möglich in den Weg zu stellen.
Das scheint mir ein durchweg plausibles Bestreben, und ich kann mir ohne Schwierigkeiten vorstellen, dass die meisten Menschen zu diesem Schluss kommen, ohne dabei irgendeinem anderen Zwang zu unterliegen als dem des guten Arguments.
Mit freundlichem Gruß, Jan Meyer-Veden, Redakteur