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Die 4. Revolution
Eine Rezension von

Die 4. Revolution

Wie die Infosphäre unser Leben verändert

Luciano FloridiSuhrkamp • 2015

Der neue Mensch entsteht im Netz

von Thilo Großer

Der technologische Wandel der Digitalisierung geht so schnell, dass wir kaum begreifen, was mit unseren Daten passiert und wohin die Reise geht. Mit philosophischen Mitteln trennt Luciano Floridi gewünschte von unerwünschten Entwicklungen und wirft einen ambivalenten Blick in die Zukunft.

Die Digitalisierung ist ein technologischer Vorgang – aber auch viel mehr als das. Das zeigt sich bei immer mehr gesellschaftlich relevanten Themen, sei es im Beruf, bei Wahlen, beim Einkaufen, in der Schule oder bei der Partnersuche. Wie sehr die rasante Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien unser Leben bereits verändert hat und weiter verändert, erklärt Luciano Floridi. Der Philosoph von der Universität Oxford streift dabei viele Lebensbereiche und wagt Blicke in die Zukunft.

Es entsteht ein ambivalentes Szenario, das Raum für optimistische Interpretationen ebenso wie für pessimistische Aussichten lässt. Der Autor beschreibt die technologischen Trends weder glorifizierend noch alarmistisch. Für ihn gibt es etwa bei künstlicher Intelligenz nicht die pauschale Wahl zwischen menschlicher Macht oder Ohnmacht. Er erkennt vielmehr die vielen Wahlmöglichkeiten, vor denen die Menschheit und jeder Einzelne heute stehen. Unterm Strich sieht er digitale Technologien als großen Gewinn, als Fortschritt im Sinne einer Revolution. Nach seiner Zählung ist die entstehende „Infosphäre“, die von intelligenten Menschen und vernunftbegabten Maschinen bevölkert wird, die vierte wissenschaftliche Revolution seit Kopernikus, Darwin und Freud. Als ersten Vertreter der neuen, digitalen Welle der Veränderung nennt er den britischen Computerpionier Alan Turing, mit dem er sich viel befasst hat. Ihn verortet Floridi am Beginn des Zeitalters der Informations- und Kommunikationstechnologien. 


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