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Rezension
Dienen die immer öfter zu hörenden Forderungen nach einer Abschaffung des Bargelds tatsächlich dem Kampf gegen Drogenmafia und Terrornetzwerke? Norbert Häring glaubt das nicht. Mit deutlichen Worten zeigt er auf, wohin dieser Weg letztlich führen würde – Big Brother lässt grüßen. Dabei trägt Häring dick auf: Er spricht von „Anti-Bargeld-Kriegern“ und „koordinierten Kampagnen“, malt ordentlich schwarz-weiß, mit „den Banken und Notenbanken“ und „den Reichen und Mächtigen“ auf der einen und Otto Normalverbraucher auf der anderen Seite, er polemisiert und provoziert – kein Wunder also, dass er von so manchem als Verschwörungstheoretiker hingestellt wird. Aber: Häring weiß, wovon er spricht, er ist ein ausgewiesener Kenner der Finanzbranche. Er ist auch nicht grundsätzlich gegen elektronisches Geld. Ebenso wenig ist er ein Linker, sondern ein überzeugter Marktwirtschaftler, der nur die Macht der Banken für zu groß hält. Was ebenfalls für ihn einnimmt: Er schreibt pointiert und verständlich. Auch wer nicht an seine These glaubt, dass das Bargeld ganz abgeschafft werden soll, und daran, dass alles ein abgekartetes Spiel ist – Häring öffnet uns die Augen für die Gefahren einer Welt ohne Bargeld. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die als Konsument und Bürger auf Freiheit und Privatsphäre Wert legen.
Take-aways
Über den Autor
Norbert Häring ist promovierter Volkswirt und arbeitet nach einem Intermezzo bei einer Großbank seit vielen Jahren als Wirtschaftsjournalist, aktuell beim Handelsblatt. Er ist auch Autor der Bücher Markt und Macht und Ökonomie 2.0.
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