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Die Alchemisten
Buch

Die Alchemisten

Die geheime Welt der Zentralbanker

Econ, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Umsetzbar
  • Meinungsstark
  • Hintergrund

Rezension

Die jüngste Geschichte der Zentralbanken hat alle Zutaten eines Wirtschaftskrimis: konspirative Treffen und spektakuläre Enthüllungen, Sexskandale und Verrat, hohe Einsätze und bodenlose Abstürze. Was taten die „Herren des Geldes“, als die Finanzwelt vor dem Abgrund stand und alles mit sich zu reißen drohte? Der Journalist Neil Irwin hat ein fesselndes Buch über diese bewegte Zeit geschrieben, mit dem Fed-Chef als Held wider Willen und einem bornierten Bundesbanker in der Rolle des Bösewichts. Allerdings wird auch die ganze Geschichte der Krise wieder aufgerollt, was nach den vielen Krisenbüchern der vergangenen Jahre etwas weniger ausführlich hätte ausfallen dürfen. Der Autor würzt sein Werk aber mit amüsanten Anekdoten und Insidergeschichten, die dem Leser ein Gefühl von Nähe zu den Ereignissen und Akteuren vermitteln. Leider lässt Irwin dabei selbst manchmal die nötige Distanz vermissen. So zieht er nicht einen Moment in Betracht, dass die heroischen Zauberer andere Ziele verfolgen könnten, als ausschließlich dem Wohl der Menschheit zu dienen. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich ihr eigenes Urteil über die Alchemistenküche der Zentralbanken bilden möchten.

Zusammenfassung

Wohlstand aus dem Nichts

Zentralbanker sind die Alchemisten der Moderne, Menschen, die per Knopfdruck Geld schaffen. Die Ursprünge dieser Kunst reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert: In Schweden gab der Bankier Johan Palmstruch für die knapp 20 Kilogramm schweren Kupferplatten, die als Zahlungsmittel verwendet wurden, Papiernoten als Quittung heraus. Als ein riesiger Stapel von Platten eingelagert war, begann man, auch als Kreditgeber aufzutreten. Nicht nur die Kupferplatten, auch Immobilien oder Silberleuchter, bei Adligen auch mal der gute Name, genügten als Sicherheit. Anders als frühere Arten von Papiergeld waren die Kredite nicht an bestimmte Einlagen gebunden. Man gewöhnte sich schnell an den höheren Lebensstandard, der auf geliehenem Geld basierte. Dessen Wert stand und fiel mit dem Vertrauen, das die Menschen der Bank entgegenbrachten – oder in Windeseile entzogen. Nachdem die Kreditblase geplatzt war, wurde Palmstruch als Betrüger angeklagt.

Der lange und holprige Weg zur modernen Zentralbank ist eine Geschichte der Tabubrüche: Die Bank of England agierte während einer Bankenkrise 1866 erstmals als Kreditgeberin der letzten Instanz, indem sie innerhalb von...

Über den Autor

Neil Irwin ist Wirtschaftskorrespondent bei der New York Times. Zuvor hat er als Kolumnist für die Washington Post und als Wirtschaftsredakteur für deren politischen Blog gearbeitet.


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