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Die Amerikanisierungsfalle
Buch

Die Amerikanisierungsfalle

Kulturkampf in deutschen Unternehmen

Econ, 2007 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

„Kulturkampf“ klingt vielleicht etwas zu brutal, aber Ulrike Reisachs These hat es durchaus in sich: Nicht alles, was aus den USA zu uns herüberweht, funktioniert hier genauso gut wie im Heimatland des Big Business. Reisach beschreibt, auf welchen Gebieten die USA ihre Dominanz in den letzten Jahrzehnten ausbauen konnten und wie sich Europa und Deutschland derweil verhielten. Ihre Analyse hebt sich wohltuend von manchen plumpen Hetzschriften ab, die es bereits zu diesem Thema gibt. Reisach verteufelt nicht einseitig, sondern ordnet ein, schafft Kontext und beleuchtet die historischen und kulturellen Hintergründe. Ob es sich um den amerikanischen Forschungsbetrieb, die Börse, Managementmethoden, Unternehmensberater oder das Bild vom Arbeitnehmer in der Gesellschaft handelt: Im direkten Vergleich sorgt die Autorin für manches Aha-Erlebnis. Noch dazu schreibt sie flüssig und unterhaltsam, ohne ins Triviale abzudriften. getAbstract empfiehlt das Buch allen, denen die Amerikanisierung der Welt suspekt ist, und allen, die mit US-Geschäftspartnern oder amerikanisch geprägten Managern zu tun haben.

Zusammenfassung

Die Amerikanisierungsfalle

Alles blickt in die USA. Das Land ist – trotz Asiens Aufholjagd – immer noch das Vorbild Nummer eins. Wirtschaftlich und militärisch potent, stellt es die meisten Internetnutzer, hat die erfolgreichsten Unternehmen, exportiert Kultur und Lebensstil wie kein zweites Land und gehört zu den Top-Innovatoren in Forschung und Wirtschaft. Deutschland schaut besonders gern nach Westen, denn die Aufbauhilfe und der starke Einfluss der USA nach dem Zweiten Weltkrieg haben das Land geprägt. Die Amerikabegeisterung macht auch vor Managementmethoden nicht halt. Oftmals werden diese jedoch unkritisch übernommen und können in deutschen Unternehmen zu einem echten Kulturkampf führen. Der Ex-Bertelsmann-Manager Thomas Middelhoff musste das am eigenen Leib erfahren: Er wollte das ostwestfälische Familienunternehmen nach amerikanischem Vorbild formen und verändern. Der Unternehmerfamilie Mohn ging das zu weit: Middelhoff ging und die Mohns kauften alle Aktien zurück, um das Unternehmen vor den Forderungen internationaler Anleger zu schützen. Mann muss es nicht ganz so radikal machen, aber eins ist klar: Die amerikanische Managementphilosophie wurzelt in einer ganz...

Über die Autorin

Ulrike Reisach ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin und erhielt für ihre Arbeiten zur Unternehmenskultur mehrere Wissenschaftspreise. Seit 1988 arbeitet sie in führenden Positionen der Kreditwirtschaft und Industrie, zurzeit bei Siemens. Reisach ist Autorin zahlreicher Fachartikel und Bücher.


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