Navigation überspringen
Die Auswirkungen der bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Verhalten der Haushalte – ein Überblick
Artikel

Die Auswirkungen der bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Verhalten der Haushalte – ein Überblick

Ifo, 2021


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Wissenschaftsbasiert
  • Hintergrund
  • Brisant

Rezension

Mit den Hartz-Reformen wurden in Deutschland atypische Beschäftigungsverhältnisse liberalisiert. Der Niedriglohnsektor wuchs erheblich. Arbeitslose sind unter Androhung von Sanktionen gezwungen, Jobs zu schlechteren Konditionen anzunehmen. Einkommen reichen für den Lebensunterhalt oft nicht mehr aus, sodass selbst Erwerbstätige staatliche Hilfe beantragen müssen. Über den Sinn dieser Reformen lässt sich streiten. Die Autoren ordnen aktuelle Forschungsergebnisse ein.

Zusammenfassung

Das Arbeitslosengeld II soll Erwerbsfähige in den Arbeitsmarkt integrieren bzw. reintegrieren.

Das Arbeitslosengeld II, auch ALG II genannt, wurde in Deutschland im Zuge der Hartz-IV-Reformen eingeführt. Es ist Bestandteil der bedarfsorientierten Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II. Sein Ziel ist die Eingliederung bzw. Wiedereingliederung Erwerbsfähiger in den Arbeitsmarkt. Sein Prinzip lautet „Fordern und Fördern“. Von den Leistungsempfängern wird mehr Eigenverantwortung und Mitwirkung verlangt. Wo diese ausbleibt, sind Sanktionen, nämlich Leistungskürzungen, vorgesehen. Zur Grundsicherung werden bei Bedarf neben dem ALG II auch Wohn- und Heizkosten und Krankenkassenbeiträge übernommen.

Alternativ zum ALG II wird immer wieder ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert. Dieses würde an alle Bürger ausgezahlt und nicht primär auf eine Arbeitsmarktintegration abzielen. Auch würde es nicht das Prinzip des „Forderns und Förderns“ verfolgen. Es könnte aber – so die Vorstellung – Stress reduzieren, die seelische Gesundheit der Bürger erhöhen sowie die Chancengerechtigkeit verbessern. Und nicht zuletzt würde ein bedingungsloses Grundeinkommen die...

Über die Autoren

Maximilian Blömer, Sebastian Link und Marc Stöckli arbeiten am ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen, das von Andreas Peichl geleitet wird.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen