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Die Berechnung der Zukunft
Buch

Die Berechnung der Zukunft

Warum die meisten Prognosen falsch sind und manche trotzdem zutreffen

Heyne, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Informationen sind nicht alles. Dies ist die zentrale Aussage des renommierten Wahlforschers Nate Silver, und sie zieht sich durch das gesamte Buch. Silver analysiert Vorhersagen aus den unterschiedlichsten Bereichen, von der Epidemiologie über das Wetter und das Glücksspiel bis zur Talentsuche. Zwar ließe sich der Standpunkt, dass der menschliche Blick in die Zukunft nie perfekt sein wird, wohl auch auf weniger als 600 Seiten glaubwürdig vertreten. Doch der Reiz von Silvers Buch besteht nicht zuletzt darin, dass es viele wirklich neue Aspekte vorstellt und aktuelle Bezüge herstellt. Dies etwa, wenn Silver erläutert, warum der Mensch seine Fähigkeiten zu Prognosen so überschätzt oder warum er sich so schwer damit tut, Unvorstellbares wie Terroranschläge als Möglichkeit zu akzeptieren und sich dagegen zu wappnen. Gerade die Kapitel zu diesen Themen, aber auch die umfassende Analyse falscher Wirtschaftsprognosen – vor allem bezüglich der Finanzkrise –, zählen zu den Highlights des Buches. getAbstract empfiehlt es allen Unternehmern und Managern sowie jedem, der verstehen will, wie sich Geschäftsprognosen trotz der menschlichen Fehlbarkeit verbessern lassen.

Zusammenfassung

Die Macht der Information wird überschätzt

Nicht der Computer, der Mikrochip oder das Internet haben die Revolution des Informationszeitalters ausgelöst. Nein, die entscheidende Basis für den rasanten technologischen, wissenschaftlichen und industriellen Fortschritt war die Entwicklung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Mit einem Mal wurde es möglich, Wissen nicht nur schriftlich festzuhalten, sondern es auch in großer Stückzahl zu vervielfältigen und zu verbreiten. Diese Freiheit der Information war der Katalysator für das bis heute anhaltende exponentielle Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts und der Bevölkerung. Die neue Verfügbarkeit von Wissen beflügelte den Glauben der Menschheit, die Zukunft voraussagen und das eigene Schicksal steuern zu können. Und doch gilt, bei aller Wichtigkeit von Vorhersagen: Die Macht der Informationen wird überschätzt.

Das Problem: zu viele Daten

Der Buchdruck und der Computer verbreiten nicht nur Wissen. Sie ermöglichen auch, dass Fehler sich als dominierende Sichtweise etablieren. So ist es nicht überraschend, dass die Mehrzahl der Prognosen fehlerhaft bleibt, obwohl die Menge an Informationen in rasendem Tempo...

Über den Autor

Nate Silver ist Statistiker und Wahlforscher. Berühmtheit erlangte er durch seinen New-York-Times-Blog FiveThirtyEight, in dem er vor den US-Präsidentschaftswahlen 2012 die Gewinner aller 50 Bundesstaaten korrekt prognostizierte.


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