Meinhard Miegel
Die deformierte Gesellschaft
Wie die Deutschen ihre Wirklichkeit verdrängen
Propyläen, 2002
Was ist drin?
Die Gesellschaft ist nicht mehr dieselbe wie vor 50 Jahren, und es hat keinen Sinn, dem nachzutrauern. Packen wir lieber die veränderten Gegebenheiten bei den Hörnern!
Rezension
Wir haben kein Problem mit der Bevölkerungsentwicklung. Wir müssen unsere Wirtschaftskraft weiter stärken. Wir brauchen den Sozialstaat. Wer all das glaubt, bekommt hier kräftig Gegenwind, denn mit diesen Ansichten räumt Meinhard Miegel gründlich auf. Den Wohlstand der Nachkriegsjahre zu erhalten, indem wir nur brav so weitermachen wie bisher, davon will er nichts wissen. Vielmehr ist es laut Miegel dringend notwendig, unser Handeln im wirtschaftlichen wie sozialen Bereich den sich dramatisch verändernden Bedingungen anzupassen, wenn Deutschland nicht von der Krise in die Katastrophe schlittern soll. Es gelingt dem Autor, ein sehr scharfes Bild der gegenwärtigen Situation zu zeichnen und gleichzeitig Alternativen und Wege in die Zukunft aufzuzeigen. Natürlich ist das alles erkennbar konservatives Gedankengut: Verharmlosung von Armut und Arbeitslosigkeit, Warnung vor Zuwanderung, Abbau des Sozialstaates. Aber Miegel vermeidet eine vordergründige Parteilichkeit und geht stattdessen mit der Politik allgemein, gleich welcher Couleur, hart ins Gericht. getAbstract.com empfiehlt dieses Buch allen, die in Wirtschaft und Politik Verantwortung tragen, aber auch jedem Bürger. Denn nur wer informiert ist, kann mitreden und Verständnis für die notwendigen Reformen aufbringen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Meinhard Miegel zählt zu den profiliertesten Sozialforschern Deutschlands. Er leitet seit 1977 das Institut für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn. Unter Kurt Biedenkopf stand Miegel an der Spitze der Hauptabteilung Politik, Information und Dokumentation der Bundesgeschäftsstelle der CDU. Auch als Beiratsmitglied verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen beschäftigt er sich mit gesellschaftspolitischen Zukunftsfragen.
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