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Die den Sturm ernten
Buch

Die den Sturm ernten

Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte

C. H. Beck, 2017 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Innovativ
  • Hintergrund

Rezension

Beim Anblick der Ereignisse in Syrien macht sich unter Fernsehzuschauern zunehmend Ratlosigkeit breit. Zu brutale Bilder, zu viele und wechselnde Akteure, zu dürftige Erklärungen – der Überblick ist längst verloren gegangen. Vielleicht ist es an der Zeit, bei dem Thema lieber zu einem Buch zu greifen. Wer dabei jenes von Michael Lüders auswählt, bekommt einen ganz anderen Blick auf die Akteure und Ereignisse, als ihn Medien und Regierungen in Europa vermitteln. Gestützt auf öffentlich zugängliche Quellen – darunter internationale Presseartikel, Webseiten, Wikileaks – kommt Lüders zu so überraschenden wie beängstigenden Schlüssen. Vor allem die Rolle der USA, aber auch die Europas, bietet ihm Anlass für massive Kritik. Manche von Lüders’ Interpretationen speisen sich aus dubiosen Quellen, etwa die Behauptung, der türkische Geheimdienst habe die Al-Nusra-Front mit Giftgas versorgt und diese sei für dessen Einsatz in Ghouta 2013 verantwortlich – entgegen der Meinung der meisten seriösen Kommentatoren, die Assad als Täter sehen. Wer Lüders’ Thesen aber kritisieren will, meint getAbstract, sollte sie erst einmal zur Kenntnis nehmen.

Take-aways

  • Im Syrienkonflikt verlaufen die Fronten anders als in den westlichen Medien dargestellt.
  • In Wirklichkeit ist der Konflikt kein Bürgerkrieg, sondern ein Kampf zwischen den USA, Russland, der Türkei und dem Iran um Einfluss in der Region.
  • Das westliche Narrativ mit Assad als Alleinverantwortlichem für den Krieg ist falsch.

Über den Autor

Michael Lüders ist Bestsellerautor und war Nahostkorrespondent für Die Zeit.


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