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Die Diktatur der Konzerne
Buch

Die Diktatur der Konzerne

Wie globale Unternehmen uns schaden und die Demokratie zerstören

S. Fischer, 2018 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Rezension

Dass Megakonzerne heutzutage alle relevanten gesellschaftlichen Bereiche beeinflussen, wird kaum jemanden überraschen. Auch von ihren Skandalen, Machenschaften und globalen Intrigen erfährt man als aufmerksamer Zeitgenosse fast jeden Tag. Aber wollen wir uns an diesen Zustand gewöhnen? Thilo Bode, Gründer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, will es nicht und ruft in seinem Buch Die Diktatur der Konzerne zum Widerstand auf. Vorher zählt er beeindruckend viele und leider meist furchterregende Beispiele für den Machtmissbrauch globaler Großkonzerne auf. Er beschreibt die neuen Formen des Lobbyismus, die Verschmelzung von Politik und Wirtschaft und legt nachvollziehbar dar, warum kaum noch politische Entscheidungen gegen die Interessen der Global Player getroffen werden. Eine fundierte Idee, wie man die politische Macht von den Konzernen zurückerobern kann, liefert Bode zum Schluss dann zwar nicht. Auf den systematischen Charakter all dieser Missstände aufmerksam zu machen, ist allerdings schon ein großes Verdienst. Eine aufwühlende, unbedingt lohnenswerte Lektüre für politisch interessierte Menschen, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Die neue Macht der Konzerne

Wie kommt es, dass politische Entscheidungen in den letzten Jahrzehnten so oft zum Vorteil der Industrie und nicht zum Vorteil des Gemeinwohls ausfallen? Diese Frage zielt auf das Kernproblem demokratischer Gesellschaften – denn dass die Interessen der Industrie und die Interessen der Menschheit nicht deckungsgleich sind, ist unübersehbar. Ein Blick auf die gescheiterte Klimapolitik, wo der massive Widerstand von Energie- und Autokonzernen zu immer niedrigeren Zielsetzungen führte, mag hierfür als Beleg reichen.

Die politische Einflussnahme großer Konzerne bedeutet die direkte Transformation von Markt- und Finanzmacht in politische Macht. Das zeigte sich beispielsweise im Sommer 2017, als Amazon verkündete, eine zweite Konzernzentrale in Nordamerika aufbauen zu wollen und dafür einen Standort zu suchen. Natürlich teilte Amazon zugleich mit, ein „wirtschaftsfreundliches Umfeld“ zu bevorzugen sowie auch andere „Anreize“ – wie etwa Steuervergünstigungen und sonstige Nachlässe – in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Hierauf setzte ein wochenlanges Buhlen Hunderter Städte und Regionen um den Zuschlag ein, in dem Amazon...

Über den Autor

Thilo Bode ist promovierter Volkswirt und Soziologe sowie Gründer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Davor war er Geschäftsführer von Greenpeace.


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