Drogen, Essen, Social Media, Shopping: In der modernen Welt können wir vielerlei Süchten verfallen. Die zentrale Botschaft des Buchs: Für ein gutes Leben ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Vergnügen und Schmerz zu finden. Neben unzähligen Verweisen auf Studien beruft sich die Autorin auch auf Patientengeschichten und persönliche Erfahrungen. Auch ein paar unbelegte Hypothesen stellt sie auf. Doch das sei ihr verziehen, hat sie doch eine enorme Expertise auf dem Gebiet. Zudem erklärt sie die psychologischen Sachverhalte, die Süchten zugrunde liegen, leserfreundlich und mit anschaulichen Darstellungen.
In der modernen Gesellschaft hat jeder Mensch unbeschränkten Zugang zu krank machenden Suchtmitteln.
Die Verführung lauert überall: Drogen, Glücksspiel, Fast Food, Sex, Social Media, Alkohol. Das Suchtpotenzial all dieser Verlockungen kann anhand der Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin gemessen werden: Je mehr von diesem Botenstoff im Gehirn aufgeschüttet wird, desto größer das Suchtpotenzial.
Der moderne Kapitalismus hat eine Vielfalt an stark belohnenden Stimuli hervorgebracht und deren Wirksamkeit stetig erhöht. Das Schmerzmittel Morphin ist zehnmal so stark wie sein Ausgangsstoff Opium. Opioide sind heute nicht nur als Tabletten, sondern auch als Pflaster, Nasenspray und sogar als Lutscher erhältlich. Auch hochverarbeitete Nahrungsmittel führen zu einer erhöhten Dopaminausschüttung: Hohe Mengen an Fett, Zucker und Salz, die den Nahrungsmitteln hinzugefügt wurden, kurbeln den Appetit an.
Dank dieser „Dopamin-Ökonomie“ besteht tatsächlich die Gefahr, sich „zu Tode zu vergnügen“. So werden mehr als zwei von drei Todesfällen auf Verhaltensweisen wie Rauchen, Fehlernährung und Bewegungsmangel zurückgeführt. Und die Zahl der Suchtkranken...
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