Die Drei Reiche
Diese Ausgabe: S. Fischer, 2017 Mehr
Seiten: 1751
- Roman
- Ming-Dynastie
Worum es geht
Im Labyrinth der Strategen
In der Geschichte der chinesischen Kaiserzeit stellt das dritte Jahrhundert n. Chr. eine Phase tief greifender Krisen dar: Das Reich zerfiel für fast 100 Jahre in drei verfeindete Machtblöcke. Diese Epoche der drei Reiche ist der Stoff des ältesten Romans der chinesischen Literatur. Die historischen Persönlichkeiten werden dabei fantasievoll zu Charakterköpfen ausgeschmückt, ihr wilder Wettkampf um die Macht wird detailliert nachgezeichnet und dabei die Frage gestellt, wer von ihnen sie rechtmäßig innehaben soll. In einem abenteuerlichen Geflecht aus Finten, Listen und Illusionen gilt es, kühlen Kopf zu bewahren, Täuschung von Realität zu unterschieden und den trickreichen Gegnern immer einen Schritt voraus zu sein. Dazu muss man ein weiser Stratege sein oder zumindest weise Berater um sich sammeln. Der Roman verbindet politisch-militärisches Kalkül mit moralischer Integrität, schüttelt beide aber auch mit einer gehörigen Portion Ironie und Realismus durcheinander. Denn manchmal kommt doch alles ganz anders als geplant und das einzige, was dann zählt, ist Glück. Ein dramatischer, ungeschönter und überraschungsreicher Marathon zur Macht sowie eines der bis heute populärsten Bücher Ostasiens.
Zusammenfassung
Über den Autor
Luo Guanzhong nimmt in der chinesischen Literatur eine herausragende Stellung ein. Er wird mit den zwei ältesten und bis heute beliebtesten Romanen Chinas in Verbindung gebracht. Die Drei Reiche soll er selbst verfasst und Die Räuber vom Liang Schan Moor in die heute gängige Form gebracht haben. Doch über die historische Person Guanzhong ist fast nichts bekannt. Er soll im Zeitraum zwischen dem Ende der Yuan-Dynastie und der frühen Ming-Dynastie gelebt haben. Die möglichen Geburtsjahre reichen von 1280 bis 1330, als Geburtsorte stehen Taiyuan, Shangdong, Hangzhou und Quiantang im Raum. Biografische Zeugnisse über die Person Guanzhong gibt es nur durch einen kurzen Text aus dem Jahr 1424. Darin wird Guanzhong aber lediglich als Verfasser einiger kurzer Dramen genannt. Auskünfte über weitere Lebensumstände fehlen weitgehend. Oft wird Guanzhong in die Nähe der Anführer der südchinesischen Anti-Mongolen-Bewegung gerückt. Doch es gibt auch alternative Theorien, die etwa eine Identität zwischen Luo Guanzhong und dem ebenfalls historisch kaum belegten Autor Shi Naiʼan nahelegen oder die behaupten, es habe zwei Personen mit dem Namen Luo Guanzhong zu etwa derselben Zeit gegeben: einen Künstler und Schauspieler aus Taiyuan und den Autor der Drei Reiche aus Dongping. Die herausragende Bedeutung des Autors steht jedenfalls in einem eklatanten Missverhältnis zum Mangel an Informationen über seine Person und sein Leben. Es wird daher in jüngster Zeit angenommen, dass Luo Guanzhong nicht der eigentliche Verfasser der ihm zugeschriebenen Werke ist. Der Verdacht liegt außerdem nahe, dass der Ursprung von zwei der wichtigsten Bücher des asiatischen Kulturraums gar nicht in einer einzigen historischen Person gesucht werden darf, sondern eher in einer Vielzahl von Autoren.
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