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Die Dreigroschenoper
Buch

Die Dreigroschenoper

Wien, 1928
Diese Ausgabe: Suhrkamp, 1994 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Moderne

Worum es geht

Theater um Mackie Messer

Vor dem Hintergrund der krisengebeutelten Weimarer Republik, der Massenarbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Depression musste Bertolt Brechts Dreigroschenoper dem Berliner Publikum einfach gefallen: Das sozialkritische Sujet, Lieder mit echter Gassenhauer-Qualität und satirisch überspitzte Dialoge machten aus Brechts Version der englischen Beggar's Opera eines der erfolgreichsten und meistgespielten Bühnenstücke Deutschlands. Das Räuber-und-Gendarmen-Drama mit den Liedkompositionen von Kurt Weill wurde 1928 unter großem Zeitdruck uraufgeführt und trat sofort seinen Siegeszug um die Welt an. Dass die Nationalsozialisten Brechts Werk auf die schwarze Liste der verbotenen Bücher setzten, tat der Popularität des Autors keinen Abbruch: Die Dreigroschenoper schaffte es nicht nur auf die Bühnen zahlreicher europäischer Städte, sondern feierte auch in den USA und sogar in Japan Erfolge. Kurt Weills Kompositionen wurden zu Klassikern, die von bekannten Chansonsängern und Schauspielern mit Begeisterung interpretiert wurden. Selbst der Popstar Robbie Williams überraschte auf seinem Album Swing when you're winning (2001) mit einer englischsprachigen Version der bekannten Moritat von Mackie Messer.

Zusammenfassung

Peachums Bettlerladen

Das Stück eröffnet mitten auf einem Jahrmarkt in London. Hier in Soho gehen die Bettler, Diebe und Huren ihren Geschäften nach. Ein Moritatensänger mit einer Drehorgel betritt den Platz und singt die Moritat (eine Art Lied) von Mackie Messer, dem stadtbekannten Verbrecher („Und der Haifisch, der hat Zähne ...“).

Szenenwechsel: In seinem Laden „Jonathan Jeremiah Peachums Bettlergarderoben“ beklagt sich selbiger Peachum über sein schweres Geschäft. Doch in Wahrheit geht es ihm gar nicht so schlecht, denn Peachum hat die Bettler der Stadt fest im Griff: Er stattet sie mit Bettlerslogans und der passenden Kleidung aus. Unter seinem Kommando scheffelt der Haufen richtig viel Geld – wovon Peachum ein schönes Sümmchen abbekommt. Aber Menschen, so klagt er, stumpfen zu schnell ab. Es müssen immer jämmerlichere Verkleidungen und immer eindrucksvollere Sprüche her, damit die Leute Mitleid zeigen. Anschließend streitet sich Peachum mit seiner Gattin, Frau Peachum, die gerade tadellose Anzüge mit Wachsflecken überzieht, damit sie schön schmuddelig aussehen. Bei dem Streit geht es wieder einmal um ...

Über den Autor

Bertolt Brecht wird am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1917 beginnt er mit einem Medizinstudium, das er jedoch wegen des Kriegsdiensts als Sanitätssoldat abbrechen muss. 1918 verfasst er Baal, sein erstes Theaterstück. Von 1924 an arbeitet er als Dramaturg bei Max Reinhardt in Berlin. Hier setzt sich Brecht mit der Philosophie des Marxismus auseinander. 1928 gelingt ihm mit der Dreigroschenoper ein grandioser Erfolg. In diesem Stück probiert er seine Technik des epischen Theaters aus, das sich erheblich von den traditionellen Theaterformen unterscheidet. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten werden Brechts Stücke verboten, ihm selbst wird die Staatsbürgerschaft entzogen. Er flieht ins Exil. Nach vielen Zwischenstationen, darunter Prag, Paris, Schweden, Finnland und die Sowjetunion, siedelt er sich mit seiner Frau, der Schauspielerin Helene Weigel, in Kalifornien an. Während des Exils entstehen seine berühmtesten Dramen, unter anderem Leben des Galilei (1938/39), Mutter Courage und ihre Kinder (1939) und Der kaukasische Kreidekreis (1944/45). Auch mit Gedichtzyklen tritt Brecht immer wieder hervor. Zwei Jahre nach dem Krieg, als in den USA die Jagd auf Kommunisten beginnt (McCarthy-Ära), kehrt Brecht den Vereinigten Staaten den Rücken. Die deutschen Westzonen verweigern ihm die Einreise, sodass er, nach einer Zwischenstation in der Schweiz, nach Ostberlin zieht. Gemeinsam mit seiner Frau gründet er hier 1949 das Berliner Ensemble. Im Theater am Schiffbauerdamm findet er eine geeignete Experimentierbühne für seine Stücke, die er dort höchstpersönlich zur Uraufführung bringt. Bertolt Brecht stirbt am 14. August 1956 in Berlin.


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