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Die Einsamkeit der Pioniere
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Die Einsamkeit der Pioniere

Viele Unternehmen werben mit Nachhaltigkeit. Doch nur wenige wirtschaften konsequent ökologisch. Woran liegt das?

Brand eins, 2024

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund
  • Praktische Beispiele

Rezension

1,4 Cent – so viel müssen Reinigungsmittelproduzenten drauflegen, um eine Plastikflasche aus recyceltem Kunststoff statt aus Erdöl herzustellen. Das Familienunternehmen Frosch – ein Leuchtturm der Nachhaltigkeit in Deutschland – kann das. Der DAX-Konzern Henkel nicht. Woran liegt das? Harald Willenbrock trifft in seiner Reportage auf mutige Unternehmerinnen, risikoscheue Manager – und den überraschenden Wunsch vieler Chefs nach schärferen Umweltauflagen. Prädikat: sehr aufschlussreich!

Zusammenfassung

Viele Unternehmen setzen nachhaltige Praktiken nur zögerlich um oder fahren sie sogar zurück.

Reinhard Schneider ist Chef der Marke Frosch, des deutschen Marktführers für Haushalts-, WC- und Glasreiniger. Der Inhaber des Familienbetriebs mit 1200 Mitarbeitenden sieht sich als Vorreiter der grünen Revolution: Aus einem Abfallprodukt der Reinigungsmittelproduktion stellt sein Unternehmen ökologische Ziegel her, auf dem Flachdach der Fabrik drehen sich Windrotoren, unter dem Fundament arbeiten Wärmetauscher, und die Reinigungsmittel werden in Flaschen aus recyceltem Kunststoff abgefüllt.

Eine Reinigerflasche aus Rezyklat kostet den Hersteller 1,4 Cent mehr als eine aus herkömmlichem, erdölbasiertem Kunststoff. Zu viel für den Frosch-Konkurrenten Henkel: Man werde erst dann komplett auf PET-Rezyklat umsteigen, wenn es günstiger sei als Neuware, erklärte der Verantwortliche für nachhaltige Verpackungen im Frühjahr 2024. Im Vorjahr lag der Altkunststoffanteil...

Über den Autor

Harald Willenbrock ist Journalist und schreibt unter anderem für Brand eins und Geo. Zudem leitet er das von ihm mitbegründete Outdoor-Magazin Walden.


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