Wenn sich das Projektteam mal wieder in hitzigen Debatten verliert, statt lösungsorientiert zu diskutieren, dann würde man gern einfach einen Schalter umlegen. Der Autor zeigt, wie dies gelingen kann – innerhalb von 90 Sekunden. Getestet hat er seine Methoden in einem brutalen Frauengefängnis, wo tatsächlich eine friedlichere Kultur Einzug hielt. Die praktische Umsetzung scheint einfach, erfordert aber wohl einiges an Übung. getAbstract empfiehlt das Buch allen Führungskräften, die die Emotionen in ihrem Team bewusst steuern möchten, um die Produktivität und das Miteinander zu verbessern.
Deeskalation in 90 Sekunden
Die Insassinnen eines der größten und brutalsten Frauengefängnisse der Welt zu einem harmonischen Miteinander bewegen – das klingt nach einer schier unlösbaren Aufgabe. Mit einem Trick, der fast schon zu simpel scheint, ist es gelungen. Selbstverständlich können Sie auch aufgebrachte Mitarbeiter damit beruhigen. Gleichzeitig werden Sie immun gegen Beleidigungen und andere Provokationen.
Das Geheimnis: Menschen sind emotionale Wesen. Gefühle spielen bei all unseren Entscheidungen eine wichtige Rolle: Sie liefern beispielsweise zusätzliche Informationen darüber, ob die anstehende Entscheidung eher Freude oder Verdruss erzeugt, sie ermöglichen schnelle Entscheidungen und sie helfen dabei, herauszufinden, was wirklich wichtig ist. Wenn Sie auf die Gefühle Ihres Gegenübers hören und diese Ihrem Gesprächspartner zurückspiegeln, erreichen Sie innerhalb von 90 Sekunden eine Deeskalation der Lage.
Die Krux dabei: In der westlichen Kultur sind Gefühle verpönt. Sie sollen am besten unterdrückt werden. Die Menschen haben den kompetenten Umgang mit ihren Gefühlen schlichtweg verlernt. Dabei wäre emotionale Intelligenz wichtig, um...
Douglas E. Noll blickt auf über 40 Jahre Berufserfahrung als Anwalt, Mediator und Friedensstifter zurück, wovon er sich 20 Jahre lang intensiv mit den emotionalen und biologischen Ursachen von Konflikten beschäftigt hat.
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Hier sehe ich wie einen Zwischenschritt zur "Gewaltfreien Kommunikation" von Rosenberg - die noch darüber hinaus reicht.
Affect labeling heißt hier "Empathie" und führt dazu, dem anderen erst einmal ein Wahrnehmen und Verstehen wollen zu signalisieren, ohne gleich etwas zu verändern oder einverstanden zu sein. Das kann ich nur authentisch tun, wenn ich mich selbst gut geklärt habe und für mich weiß was ich selbst fühle und brauche.
Gefühle werden so benannt, dass die Verantwortung nicht auf den anderen geschoben wird (Unterschied: ich fühle mich gemobbt - oder ich fühle mich traurig und allein)
Und konkrete Bitten führen dann zu Vereinbarungen.
Ein Training lohnt sich für das private wie berufliche Umfeld!
C. Pinnekamp