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Die Elixiere des Teufels
Buch

Die Elixiere des Teufels

Berlin, 1815
Diese Ausgabe: Deutscher Klassiker Verlag, 2007 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Schauerliteratur
  • Romantik

Worum es geht

Teuflische Versuchung

Der Roman Die Elixiere des Teufels begründete E. T. A. Hoffmanns zweifelhaften Ruf als „Gespenster-Hoffmann“. Tatsächlich handelt es sich um einen Schauerroman mit allen Attributen guter Gruselunterhaltung. Es ist die Lebensbeichte des Mönchs Medardus, der von einem geheimnisvollen Teufelselixier kostet und das Kloster verlässt, um zu sündigen. Erst nach Morden und fleischlichen Freveltaten enthüllen sich ihm die geheimnisvollen und skandalösen Zusammenhänge seiner Herkunft: Er entstammt einem Geschlecht, auf dem ein alter Fluch liegt. Hoffmann versteht es wunderbar, eine unheimliche Atmosphäre heraufzubeschwören, und schreibt mitunter auch grotesk komisch. Die Leselust wird höchstens dadurch gebremst, dass den komplizierten Verwandtschaftsverhältnissen nicht immer leicht zu folgen ist. Dass der Roman sehr viel mehr zu bieten hat als romantisches Gruseln, erkannte man in Deutschland erst im 20. Jahrhundert. Die Gefährdung des Menschen durch Identitätsauflösung, die Macht des Unbewussten, die Frage nach der Willensfreiheit – all diese heute noch höchst aktuellen Themen werden im Roman behandelt.

Zusammenfassung

Kindheit und Klosterleben

Der spätere Mönch Medardus wird auf einer Pilgerreise geboren. Seine Eltern haben sich zu einer heiligen Linde in Preußen aufgemacht, wo sein Vater eine Todsünde büßen will. Tatsächlich wird dieser „entsündigt“, stirbt jedoch just, als das Kind zur Welt kommt. Anderthalb Jahre bleiben die Mutter und der Kleine bei der heiligen Linde. Aus dieser Zeit ist ihm das schöne Bild der heiligen Rosalia in Erinnerung. Auf der Heimreise wird die Äbtissin eines Klosters auf den Jungen aufmerksam und unterstützt ihn und seine arme Mutter fortan. Mit 16 nimmt er in der Nachbarstadt das Theologiestudium auf, und schon bald tritt er in ein nahe liegendes Kapuzinerkloster ein. Als Mönch Medardus macht er sich in der Stadt durch Predigten einen Namen.

Im Kloster wird ihm die Aufsicht über die Reliquien anvertraut, unter denen sich eine in einem Kästchen verborgene Flasche befindet. Es soll sich dabei um ein Teufelselixier aus dem Nachlass des heiligen Antonius handeln. Nachdem ein vorbeireisender Graf unbekümmert aus der Flasche getrunken hat, kann Medardus seine Neugier nicht mehr bezähmen – und nimmt eines Nachts auch einen Schluck. Die...

Über den Autor

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wird am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren. Die Eltern trennen sich bereits zwei Jahre später; der Junge lebt mit seiner Mutter fortan im Haus der Großmutter. Sein Onkel und Vormund sieht für den künstlerisch begabten Jungen eine Laufbahn als Rechtsanwalt vor. Hoffmann studiert also Jura, wagt nebenbei aber erste literarische Versuche, zeichnet und komponiert. 1798 verlobt er sich mit seiner Kusine, aber offensichtlich ohne große Zuneigung: Nachdem er zwei Jahre später eine Anstellung am Gericht in Posen erhalten hat, das damals wie der gesamte westliche Teil Polens zu Preußen gehört, lebt er bald mit einer Polin zusammen. 1802 heiratet er seine Lebensgefährtin. Kurz darauf wird ihm sein Zeichentalent zum Verhängnis: Er fertigt Karikaturen örtlicher Würdenträger an und fällt dadurch in Ungnade. Hoffmann, der kurz vor seiner Ernennung zum Regierungsrat steht, wird strafversetzt. Als Komponist und Zeichner relativ erfolglos, verfällt er mehr und mehr dem Alkohol. 1804 wird er als Regierungsrat nach Warschau geschickt; zwei Jahre später ziehen Napoleons Truppen in die Stadt ein und schaffen den preußischen Beamtenapparat ab. Hoffmann ist stellungslos und hält sich mit Mühe als Künstler über Wasser. Schließlich erhält er 1808 eine Anstellung am Theater in Bamberg. Endlich hat er auch als Komponist, Musikkritiker und Schriftsteller Erfolg. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Romane Die Elixiere des Teufels (1815/16) und Lebens-Ansichten des Katers Murr (1819 bis 1821) sowie die Erzählsammlungen Nachtstücke (1816/17) und Die Serapions-Brüder (1819 bis 1821). 1816 tritt er wieder in den Staatsdienst ein, 1819 wird er Mitglied einer Kommission, die staatsfeindliche Umtriebe untersucht. Da Hoffmann die staatliche Unterdrückung liberaler Strömungen als ungerecht empfindet, gibt er das Amt bald auf, kann es aber nicht lassen, seine Erfahrungen aus dieser Zeit in der Erzählung Meister Floh satirisch zu verarbeiten. Prompt wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Aber noch vor dessen Abschluss stirbt der von Alkohol und Krankheit gezeichnete Hoffmann am 25. Juni 1822 in Berlin.


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