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Die Enden der Parabel
Buch

Die Enden der Parabel

New York, 1973
Diese Ausgabe: Rowohlt, 1994 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Postmoderne

Worum es geht

Zwischen Wahn und Wirklichkeit

Thomas Pynchons Hauptwerk Die Enden der Parabel beschreibt eine ausufernde und verstörende Reise durch Europa gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, in einem literarischen Kosmos, in dem Wahn und Wirklichkeit ständig ineinander übergehen. Ein britischer Agent begibt sich auf die Spuren des Raketenwaffenprogramms der Nazis. Dabei wird er selbst von Kriegspsychologen beschattet, die aufklären wollen, warum alle V-Raketen der Deutschen genau an jenen Orten einschlagen, an denen er zuvor eine Erektion hatte. Pynchon verwebt historische Orte, Personen und Tatsachen mit literarischen Erfindungen. Der ständige Wechsel zwischen Stilen, die Auflösung einer verlässlichen Erzählzeit und die Ununterscheidbarkeit von Realität und Fiktion machen den Roman zu einem Paradebeispiel der postmodernen Literatur. Er gilt als eines der größten Werke der US-amerikanischen Literatur.

Zusammenfassung

Raketen auf London

Capt. Geoffrey Prentice, genannt Pirat, und sein Untergebener, Teddy Bloat, hausen in einem vom Krieg komplett zerstörten London. Die Stadt ist 1940 geräumt worden. Nun, vier Jahre später, huschen nur noch zwielichtige Typen, Agenten und Übriggebliebene durch die Ruinen der Stadt. Ständig gehen Bomben der Nazis über der Stadt nieder; seit Kurzem auch ihre neuen V2-Raketen. Prentice und seine Männer arbeiten für die Special Operations Executive in einem Gewimmel aus alliierten Spionageeinheiten, bei dem oft unklar ist, wer zusammen- und wer gegeneinander arbeitet.

Pirat Prentice hat die deutsche „Operation Schwarzer Flügel“ – auch „Schwarzkommando“ genannt – aufgedeckt: Demnach gibt es in Deutschland Afrikaner aus der Kolonie Deutsch-Südwest, die Teil des Geheimwaffenprogramms der Nazis sind. Einer ihrer Anführer ist Oberst Enzian. Er wurde vom deutschen Hauptmann Blicero aus Afrika mitgebracht, der eine sexuelle Beziehung mit ihm unterhalten hatte. In Deutschland taufte Blicero den Afrikaner um, von „Omuhona“ zu „Enzian“.

Prentice und Bloat überwachen den Briten...

Über den Autor

Thomas Pynchon kommt am 8. Mai 1937 auf Long Island, New York zur Welt. Er entstammt einer bekannten puritanischen Familie – eine religiöse und kulturelle Tradition, mit der er sich in seinen Büchern intensiv auseinandersetzt. Mitte der 1950er-Jahre studiert er an der Cornell-Universität bei Vladimir Nabokov, einem der wichtigsten Wegbereiter der postmodernen Literatur. Nach seinem Studienabschluss 1958 lebt er in New York, zeitweilig in Mexiko und arbeitet als Schriftsteller für Boeing Aircraft in Seattle. 1963 beginnt mit dem Erfolg seines ersten Romans V. der berühmt-berüchtigte Rückzug Pynchons aus der Öffentlichkeit. Seither sind weder Aufenthaltsort noch Aussehen von Thomas Pynchon bekannt. Entsprechend ranken sich zahllose Gerüchte und Spekulationen um die wahre Identität Pynchons. Zehn Jahre nach seinem Debütroman landet Pynchon 1973 mit Die Enden der Parabel (Gravity’s Rainbow) einen Riesenerfolg. Bis heute gilt der Roman als sein Meisterwerk und als eines der Hauptwerke postmoderner Literatur. Nach einer längeren Pause erscheint 1984 Spätzünder (Slow Learner), eine Sammlung von Kurzgeschichten, die Pynchon früher bereits in Magazinen veröffentlicht hatte. Ein neuer Roman erscheint erst wieder 1990: Vineland. Nach dem historischen Roman Mason & Dixon 1997 erscheinen Pynchons Romane regelmäßiger: 2006 Gegen den Tag (Against the Day), der Kriminalroman Natürliche Mängel (Inherent Vice) 2009 und 2013 Bleeding Edge. Seit den 1990er-Jahren lebt Pynchon in New York und ist mit der Literaturagentin Melanie Jackson verheiratet. Seine zurückgezogene Lebensweise und seine erfolgreichen Romane machen ihn zu einer Ikone der zeitgenössischen Popkultur.


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