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Die Entstehung der Arten
Buch

Die Entstehung der Arten

durch natürliche Zuchtwahl

London, 1859
Diese Ausgabe: Reclam, 1999 Mehr

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Literatur­klassiker

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Worum es geht

Das wissenschaftliche Buch der Bücher

Charles Darwin hat unser Welt- und Menschenbild für immer verändert. Seine Evolutionstheorie lieferte erstmals eine schlüssige Erklärung dafür, wie Arten aus anderen Arten entstehen, warum sie sich wandeln und wieder verschwinden. Als junger Mann hatte Darwin die Chance seines Lebens erhalten: Er durfte an einer Expedition auf der „Beagle“ teilnehmen, die ihn rund um die Welt führte und fast fünf Jahre dauerte. Seine Beobachtungen und Erkenntnisse summierten sich zu einem ungeheuren Wissensschatz, und bereits sein Reisebericht sorgte in England für Aufsehen. Darwins unermüdlicher Forscherdrang und die große Bandbreite seiner Themen machten ihn zu einem bedeutenden Biologen, die Evolutionstheorie, die er daraus gewann, zu einem der einflussreichsten Denker aller Zeiten. „Gott ist tot“, schrieb Friedrich Nietzsche gut 20 Jahre später. Nicht umsonst hatte Darwin beim Schreiben das Gefühl, „einen Mord zu begehen“.

Zusammenfassung

Ältere Vorstellungen von der Entstehung der Arten

In der Vergangenheit glaubte die große Mehrheit der Naturforscher, die verschiedenen Arten von Lebewesen seien unveränderlich geschaffen worden; nur wenige nahmen an, dass Arten sich wandeln könnten. Lamarck vertrat als Erster die Ansicht, dass sämtliche Veränderungen in der Natur, sowohl in der organischen wie der anorganischen, in jedem Fall die Folge von Naturgesetzen seien. Den Antrieb suchte er zum einen im unmittelbaren Einfluss der Umwelt, zum anderen in der Kreuzung bestehender Formen; einen großen Teil schrieb er dem Gebrauch oder Nichtgebrauch der Organe zu. Geoffroy Saint-Hilaire vermutete schon um 1795, dass alle Arten aus einer einzigen Ursprungsart heraus entstanden seien; er glaubte aber nicht, dass heute lebende Arten sich noch verändern würden. Auch mehrere Geologen und Botaniker haben die Ansicht geäußert, die Arten seien Veränderungen unterworfen.

Individuelle Unterschiede

Jedes Einzelwesen jeder Art, egal ob Tier oder Pflanze, zeigt individuelle Eigenheiten. Dabei weisen die Exemplare unserer Haustiere und Kulturpflanzen eine viel größere Variationsbreite auf als die natürlich vorkommenden...

Über den Autor

Charles Darwin wird am 12. Februar 1809 in der Nähe von Shrewsbury in Mittelengland geboren. Der junge Charles beschäftigt sich viel mit der Natur, etwa indem er mit Hingabe Käfer sammelt. Ab 1825 studiert er in Edinburgh Medizin, gibt das Studium aber bald wieder auf und wechselt nach Cambridge zur theologischen Fakultät. Dort studiert er jedoch vor allem Naturwissenschaften, u. a. bei dem Botaniker John Stevens Henslow. Dieser empfiehlt den begabten, aber als Forscher weitgehend unerfahrenen Darwin für die Weltreise mit der „HMS Beagle“. Sie hat den Auftrag, vor allem die südamerikanischen Küsten zu erforschen. Die Reise der „Beagle“ dauert von Dezember 1831 bis Oktober 1836. Darwin nutzt jede Gelegenheit, an Land zu gehen, geologische Studien zu betreiben, Fossilien zu sammeln, die Tierwelt zu erforschen und Proben aller Art mitzunehmen. Nach der Rückkehr steht die Auswertung des reichhaltigen Materials an. Darwin veröffentlicht 1839 zunächst einen wissenschaftlichen Bericht über die Reise der „Beagle“. Im selben Jahr heiratet er seine Kusine Emma Wedgwood. Sie haben zehn Kinder, von denen drei noch im Kindesalter sterben. Darwins geerbter Wohlstand erlaubt es ihm, sich ganz seiner Arbeit zu widmen. Während mehr als 20 Jahren entsteht allmählich seine Evolutionstheorie. Darwin häuft Indiz auf Indiz und schreckt doch davor zurück, seine Erkenntnisse zu veröffentlichen: Sie würden zweifellos einen Skandal verursachen. Erst als der junge Naturforscher Alfred Russell Wallace in Südostasien zu den gleichen Schlussfolgerungen kommt wie Darwin, sieht dieser sein Lebenswerk in Gefahr und entschließt sich zur Publikation. Die Entstehung der Arten erscheint 1859 und schlägt ein wie eine Bombe. Kirchen und konservative Kreise sind entsetzt, während viele Naturforscher die neue Lehre relativ rasch annehmen, kritisch hinterfragen und weiterzuentwickeln versuchen. Darwin stirbt am 19. April 1882 in Downe (heute zu London gehörig) und wird in der Westminster Abbey begraben.


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