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Die freundliche Feindin

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Die freundliche Feindin

Weibliche Machtstrategien im Beruf

Piper,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Überraschung: Frauen können ebenso fies sein wie Männer. Aber anders.


Bewertung der Redaktion

7

Rezension

Der Frauenanteil in wichtigen Positionen steigt – eine positive Entwicklung, nachdem der Hälfte der Bevölkerung über Jahrhunderte der Karriereweg verwehrt blieb. Nebenbei führt die Entwicklung aber logischerweise auch dazu, dass Frauen sich häufiger mit weiblicher Konkurrenz auseinandersetzen müssen. Umso wichtiger, meint Peter Modler, dass man (bzw. frau) die spezifisch weiblichen Techniken im Kampf um Macht und Anerkennung kennt. Anhand ausführlich beschriebener Fallbeispiele präpariert der Unternehmensberater und Macht-Experte die komplexen und schwer durchschaubaren Winkelzüge und Machenschaften weiblicher Konkurrenzspiele heraus und gibt Tipps, wie Frauen damit umgehen sollen. Die wissenschaftliche Basis des Ratgebers allerdings ist eher dünn – hier und da ein bisschen Evolutionsbiologie, da und dort garniert mit etwas experimenteller Psychologie. Ein wenig mehr Interesse auch an den konstruktivistischen Ansätzen in der Geschlechterforschung könnte man schon erwarten, findet getAbstract. Wer sich zudem nicht daran stört, dass ein Mann Frauen erklären will, wie sie besser miteinander klarkommen, dem sei das Buch als eine Einstiegslektüre in Sachen Diversity-Management empfohlen. Aus der Luft gegriffen sind Modlers Beobachtungen sicher nicht – und bisweilen sind sie ganz vergnüglich zu lesen.

Zusammenfassung

Horizontal versus vertikal

Weil es immer mehr Frauen in Führungspositionen gibt – nicht unbedingt in den Vorstandsetagen der Konzerne, aber zunehmend bei mittelständischen Unternehmen –, kommt es auch immer öfter zu Machtkonflikten unter Frauen. Frauen in diesen Positionen treffen auf andere Frauen, die ihnen als Chefinnen, Kolleginnen oder auch als Mitarbeiterinnen das Leben schwer machen – besonders schwer sogar, weil sie sich des gleichen Kommunikationssystems bedienen und es deshalb besonders gut zu nutzen wissen.

Es ist vereinfachend, von männlicher und weiblicher Kommunikation zu sprechen. Genauer wäre es, zwischen Personen zu differenzieren, die sich unterschiedlicher Kommunikationssysteme bedienen: zwischen „vertikal“ und „horizontal“ Kommunizierenden.

Diese Unterscheidung geht auf die Soziolinguistin Deborah Tannen zurück. Vertikal Kommunizierende orientieren sich vor allem an Rangordnungen und an ihrem Territorium; erst wenn diesbezügliche Fragen geklärt sind, kommt inhaltliche Kommunikation ins Spiel. Im Unterschied dazu orientieren sich horizontal Kommunizierende vor allem an Zugehörigkeiten und inhaltlichen Interessen. Während das...

Über den Autor

Peter Modler war viele Jahre in Führungspositionen tätig und führt mittlerweile eine eigene Unternehmensberatung. Er hat unter anderem Das Arroganz-Prinzip und Die Königsstrategie verfasst und lehrt an der Graduiertenakademie der Universität Freiburg.


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