Rezension
Die neoliberale Wirtschaftswelt ist grausam und gemein: Gerissene Topmanager fordern ihre Mitarbeiter lächelnd zu vollkommener Offenheit auf und setzen gleichzeitig ihre eigene Schauspielkunst gewinnbringend ein. Ihre „Win-win-Lösungen“ sind nichts anderes als geschickt getarnte Strategien zur Ausbeutung, und die vom Aussterben bedrohte Spezies der Idealisten sieht sich mit dem paradoxen Schimpfwort des „Gutmenschen“ konfrontiert. Kann man seine Seele in der heutigen Businesswelt noch retten? Christine Bauer-Jelinek gibt sich gedämpft optimistisch. Um etwas zu bewirken, so betont sie, müssten Gutmenschen sich von der reinen Lehre der Sozialromantiker und Moralisten verabschieden und die Spielregeln der Macht erlernen. Die Unterscheidung der Autorin zwischen der „guten alten“ und „schönen neuen“ Welt, den Gut- und Geldmenschen, Machtprofis und -amateuren kommt einerseits so schwarz-weiß daher, dass einem beim Lesen manchmal die Augen flimmern. Andererseits trägt diese schablonenhafte Überzeichnung durchaus zum Verständnis so mancher perfider Machtmechanismen bei. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die mit ihren bisherigen Strategien im Beruf nicht mehr weiterkommen.
Zusammenfassung
Über die Autorin
Christine Bauer-Jelinek ist Wirtschaftscoach und Psychotherapeutin. Die Österreicherin berät Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und NGOs ebenso wie Umsteiger und Arbeitslose. Mit den Schattierungen der Macht hat sie sich bereits in dem Buch Business-Krieger auseinandergesetzt.
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