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Die geprellte Gesellschaft
Buch

Die geprellte Gesellschaft

Warum wir uns mit der Steuerflucht von Reichen und Konzernen nicht abfinden dürfen

DVA, 2014 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Für Einsteiger

Rezension

„Double Irish“ oder „Double Irish Dutch Sandwich“: Appetitliche Namen wie diese bezeichnen die Konstruktionen, die es Apple, Google, Starbucks & Co. erlauben, in Europa quasi keine Steuern zu zahlen. Der Wirtschaftsjournalist Bastian Brinkmann erklärt die Steuertricks der Konzerne und noch viel mehr: Sein Buch behandelt alles, was mit Steuerflucht zusammenhängt. Brinkmann schreibt verständlich und alles andere als trocken, viele aktuelle Fälle werden rekapituliert und zum Teil reportageartig präsentiert. Am Ende stehen ganz konkrete Forderungen an die Politik. Auch wer nicht mit allen Thesen einverstanden ist, wird das Buch mit Gewinn lesen. Manches bleibt allerdings an der Oberfläche, und zum Teil wirkt die Argumentation auch etwas dünn – wenn zum Beispiel eine zu starke Abhängigkeit der Steueroasen von der Finanzindustrie mit dem Beispiel der Bahamas belegt wird, wo das Bruttoinlandsprodukt 2009 um 4 Prozent zurückgegangen sei. In Deutschland mit seiner starken Industrie schrumpfte das BIP im gleichen Jahr finanzkrisenbedingt sogar um über 5 Prozent. Dennoch: getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die sich einen leicht lesbaren Einstieg in das Thema Steuerflucht wünschen.

Take-aways

  • Den EU-Ländern gehen Jahr für Jahr schätzungsweise 1 Billion Euro durch Steuerhinterziehung und Steuervermeidung verloren.
  • Steuerflucht macht einige wenige reicher und viele ärmer.
  • Das Geld fehlt dem Staat für wichtige Ausgaben, etwa für Schulen und Universitäten.

Über den Autor

Bastian Brinkmann hat Volkswirtschaftslehre und Politik studiert und die Kölner Journalistenschule besucht. Er arbeitet als Wirtschaftsredakteur im Onlineteam der Süddeutschen Zeitung.


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