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Die Geschichte vom Prinzen Genji
Buch

Die Geschichte vom Prinzen Genji

wie sie geschrieben wurde um das Jahr Eintausend unserer Zeitrechnung von Murasaki, genannt Shikibu, Hofdame der Kaiserin von Japan

Japan, um 1005
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 1995 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Heian-Epoche

Worum es geht

Das Leben eines strahlenden Prinzen

Prinz Genji erfährt schon früh den schmerzlichen Verlust seiner Mutter, die Lieblingsfrau des Kaisers. Kein Wunder, dass er sich zur Hofdame Fujitsubo hingezogen fühlt, die seiner Mutter gleicht. Als eine weitere Affäre mit der zukünftigen Frau des Thronfolgers an den Tag kommt, zieht Genji freiwillig in die Verbannung. Später kehrt er zurück und erlangt hohes Ansehen: Sein unehelich gezeugter Sohn ist mittlerweile Kaiser geworden und fördert ihn nun nach Kräften. Die Geschichte vom Prinzen Genji, um 1005 geschrieben von der Hofdame Murasaki Shikibu, gilt als erster Roman aus der Feder einer Frau. Als Lehrerin der Kaiserin war Murasaki mit den adligen Gepflogenheiten bestens vertraut und konnte für ihr Mammutwerk aus dem Vollen schöpfen. Die Handlung erstreckt sich über drei Viertel eines Jahrhunderts und bezieht Hunderte von Personen ein. Das Buch war schon zu Lebzeiten der Autorin berühmt und ist das am häufigsten illustrierte literarische Werk in der Geschichte Japans – ein Monument fernöstlicher Literatur.

Zusammenfassung

Genji, der Leuchtende

Als die Lieblingsfrau des Kaisers dem wunderschönen Knaben Genji das Leben schenkt, macht ihr die Kaiserin Kokiden das Leben am Hof zur Hölle, denn sie bangt um die Stellung ihres eigenen Sohnes. Aus lauter Gram stirbt die Mutter des schönen Jungen. Dieser wächst bei seiner Großmutter auf und kehrt erst später wieder an den Hof zurück. Kurz darauf zieht die junge Prinzessin Fujitsubo dort ein, die Genjis verstorbener Mutter gleicht, und zwischen den beiden entwickeln sich zärtliche Bande. Genji werden die Männerweihen verliehen, zeitgleich wird er mit Aoi, der Tochter des Ministers zur Linken, vermählt. Mit seinem Freund, dem jungen Stallmeister To no Chujo, der auch sein Schwager ist, ist er einer Meinung: Trotz aller Anstrengungen wählt der Mann doch nie die Richtige, sodass die wahre Liebe eine ewig unerfüllte Sehnsucht bleibt.

Geheimnis um einen Fächer

Als Genji in einem ärmlichen Stadtviertel weilt, fällt ihm ein Fächer auf. Hat ihn womöglich eine Frau absichtlich hingelegt? Der Vorfall geht Genji...

Über die Autorin

Murasaki Shikibu wird zwischen 970 und 978 in Kyoto geboren. Der wahre Name der Autorin ist nicht bekannt; Murasaki ist ein Spitzname, der ihr wohl in Anlehnung an die Lieblingsfrau Genjis in ihrem Roman gegeben wird. Sie stammt aus dem Fujiwara-Clan. Als Kind lernt sie zusammen mit ihrem Bruder die chinesische Schrift lesen und schreiben, was für ein Mädchen der damaligen Zeit verpönt ist. Ihre Mutter stirbt vermutlich, als Murasaki noch klein ist. Als ihr Vater in eine abgelegene Provinz versetzt wird, folgt sie ihm zwar, kehrt aber angeblich zwei Jahre später wieder zurück und heiratet einen Cousin vierten Grades, der 20 Jahre älter ist als sie, aber als sehr wohlhabend gilt. Drei Jahre später, nach der Geburt einer Tochter, stirbt der Gatte. Murasaki beginnt an dem Roman Genji Monogatari (Die Geschichte vom Prinzen Genji) zu arbeiten. Sie tritt in den Hofdienst der Kaiserin ein – die einzige Möglichkeit, als alleinerziehende Witwe eine gewisse Sicherheit zu haben –, steht aber der Welt des Prunks distanziert gegenüber. Die Entstehung des Werks zieht sich über etliche Jahre hin, zumal ihr die Aufgaben im Dienst der Kaiserin nur wenig Freiraum lassen. Dank ihrer Intelligenz und Bildung wird Murasaki die Ehre zuteil, die engste Vertraute und Lehrerin der Kaiserin zu sein. Die Regentin aber ist äußert sittenstreng, und Murasaki sehnt sich nach mehr Freiheit und Unbekümmertheit. Zudem stellt ihr der Vater der Kaiserin nach und macht ihr das Leben erst recht unerträglich. Ob sie tatsächlich die Mätresse jenes Fujiwara Michinaga wird, der gleichzeitig auch Großkanzler des Reichs ist, ist nicht bekannt – einige Gedichte und Tagebucheinträge deuten darauf hin. Ihr Tagebuch Murasaki Shikibu Nikki, das ebenfalls veröffentlicht wird, endet 1010, darin erwähnt sie bereits ihr Buch Genji. 1025 steht sie noch in Diensten der Kaiserin, 1031 fehlt ihr Name auf einer Liste; andere Quellen sprechen davon, dass sie 1014 bereits gestorben sei. Während der Kamakura-Zeit (1185–1333) wird Murasaki Shikibu als eine der 36 weiblichen Unsterblichen der Dichtkunst geehrt.


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