Fake News und Verschwörungsmythen sind heute auf dem Vormarsch. Die Autorin hat sich deshalb vorgenommen, mit einigen besonders hartnäckigen Halbwahrheiten aufzuräumen und ihnen eine wissenschaftliche Sichtweise entgegenzusetzen. Das gelingt ihr mit Bravour. Zu den heißen Eisen, die Nguyen-Kim anpackt, gehören die Frage nach der Erblichkeit von Intelligenz sowie die nach den Unterschieden zwischen Mann und Frau. Ein glänzendes Stück Wissenschaftsvermittlung, das – in einer Zeit des schwindenden gesellschaftlichen Konsens – gelegener nicht kommen könnte.
Die Schädlichkeit von Drogen lässt sich nur schwer wissenschaftlich vergleichen, doch sollte die Politik wenigstens die wenigen vorhandenen Erkenntnisse berücksichtigen.
In einer Studie von 2010 wurden Drogen nach ihrer Schädlichkeit miteinander verglichen. Dabei landeten Alkohol und Tabak auf den Plätzen 1 bzw. 6. Beide sind demnach schädlicher als Cannabis oder LSD, die die Plätze 8 bzw. 18 belegten. Dabei wurden Kriterien für Schädlichkeit aufgestellt und gewichtet sowie auf die einzelnen Drogen angewandt. Allerdings spielen bei allen drei Schritten subjektive Einschätzungen eine Rolle, sie sind prinzipiell nicht auszuschließen. Wie sehr belastet der Konsum einer bestimmten Droge das Familienleben? Wie nimmt sich diese Belastung im Vergleich zu den von der Droge angerichteten wirtschaftlichen Schäden aus? Kurz: Es ist unmöglich, eine objektive, wissenschaftsbasierte Schädlichkeitsbetrachtung von Drogen vorzunehmen.
Beim Thema Legalisierung schaut man auf den gesellschaftlichen Gesamtschaden einer Droge. Dieser Schaden auf Makroebene wird ermittelt, indem man den Schaden, den der Konsum der Droge bei einer einzelnen Person anrichtet, mit dem Ausmaß des ...
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