Die Kultur der Renaissance in Italien
- Geschichte
- Moderne
Worum es geht
Das Standardwerk über die Renaissance
Wer Jacob Burckhardts gewaltiges Hauptwerk Die Kultur der Renaissance in Italien lesen will, muss sich darauf gefasst machen, von einer überaus großen Detailfülle geradezu erschlagen zu werden. Das Buch ist keine chronologische Geschichte des 14. und 15. Jahrhunderts, sondern eine Gesamtschau, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Nicht die historische Entwicklung, sondern die Entfaltung der Kultur – aufgeteilt in sechs große Themenabschnitte – erwartet den Leser. Burckhardts zentrale These ist, dass im Italien der Renaissance die „Entdeckung des Individuums“ erfolgte, wodurch eine Kultur der Wissenschaft, der Entdeckungen und der Staatstheorie möglich wurde, die für ganz Europa und für die Neuzeit bahnbrechend war. Literatur, Religion, Feste und Feiern, das gesellschaftliche Leben, Politik und Tyrannei, blutige Familienfehden, Entdeckungsreisen, Aberglaube und Papsttum, all das und noch viel mehr führt Burckhardt dem Leser in glänzendem Stil vor Augen: eine Vorgehensweise, die seine wissenschaftlichen Kollegen zunächst ablehnten, dann aber doch anerkennen mussten. Heute zählt Burckhardt zu den wichtigsten Kulturhistorikern und zu den berühmtesten Schweizern.
Zusammenfassung
Über den Autor
Jacob Burckhardt gilt als einer der Begründer der wissenschaftlichen Kunstgeschichte. Am 25. Mai 1818 wird er in eine alteingesessene Basler Familie geboren. Sein Vater ist Pfarrer einer reformierten Gemeinde. Burckhardt durchläuft eine humanistische Ausbildung am Basler Gymnasium. Auf Wunsch des Vaters beginnt er 1837 ein Theologiestudium in Basel, befasst sich aber zu diesem Zeitpunkt auch mit Geschichte und Sprachwissenschaften. 1839 wechselt er die Disziplin und nimmt ein Geschichtsstudium auf, das ihn 1843 nach Berlin führt. Anschließend promoviert er in Basel und verbringt mehrere Monate in Paris, die er zu ausführlichen Galeriebesuchen nutzt. Zurück in Basel, treibt Burckhardt seine wissenschaftliche Karriere voran: 1844 habilitiert er in Geschichte und wird 1845 außerordentlicher Professor an der Universität Basel. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit an der Uni schreibt er als politischer Redakteur für die konservative Basler Zeitung. Bis 1858 ist Jacob Burckhardt ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Eidgenössisch-Technischen Hochschule in Zürich, danach übernimmt er den Lehrstuhl für Geschichte in Basel. Neben den Vorlesungen in Kunst- und Kulturgeschichte hält er öffentliche Vorträge, die u. a. auch seinen Universitätskollegen Friedrich Nietzsche beeindrucken. Burckhardts erstes wichtiges Werk ist Die Zeit Konstantins des Großen (1853), in dem er den Zerfall der Antike und die Entwicklung des Christentums untersucht. 1855 folgt Cicerone, eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens, und 1860 schließlich das Hauptwerk Die Kultur der Renaissance in Italien, das den Anstoß zu einer intensiven Beschäftigung mit der historischen Entwicklung der Neuzeit gibt. Burckhardt stirbt am 8. August 1897 in Basel.
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