Wie geht man mit Coronaleugnern um? Wie lassen sich Flüchtlinge integrieren? Solche und andere Fragen unserer Zeit beantwortet dieses Buch. Dabei geht es den Autoren nicht um pauschale Offenheit gegenüber anderen. Stattdessen plädieren sie für einen wehrhaften, aber deeskalierenden Dialog, der bei der Bereitschaft beginnt, die eigenen Überzeugungen und die des Gegenübers infrage zu stellen. Der Experte für Change in Unternehmen, Doppler, und der Experte für sozialen Wandel, Mpahlwa, kombinieren dazu ihren jeweiligen Perspektiven.
Die Demokratisierung von Informationen führt zu Egoismus und Intoleranz und bringt falsche Propheten hervor.
Viele Menschen haben den Eindruck, ihr Leben werde immer komplexer und unübersichtlicher. Manche flüchten sich deshalb in Egoismus und Intoleranz. Dazu trägt nicht zuletzt die ungefilterte Verbreitung von Informationen in Echtzeit bei. Man kann sich online nicht nur rund um die Uhr informieren, sondern auch in Diskussionen einmischen oder gar versuchen, andere zu manipulieren. Die Informationshoheit liegt genau wie die Deutungshoheit nicht mehr in den Händen weniger. Damit können sich die Menschen nicht mehr in Ruhe auf Veränderungen einstellen, sondern haben das Gefühl, bei neuen Informationen sofort reagieren zu müssen.
Diese Situation wird zunehmend von selbst ernannten Propheten oder Heilbringern für eigene Zwecke ausgenutzt. Sie sammeln Anhänger im Kampf gegen vermeintliche Feinde. Dabei bieten sie ihnen eine Gemeinschaft und das Gefühl von Sicherheit, nach dem sich viele Menschen angesichts der verwirrenden und beängstigenden Gegenwart sehnen.
Das zeigte sich auch in der Coronapandemie: Die einen fühlten sich fremdbestimmt, die anderen unterstützten...
Der Psychologe Klaus Doppler ist Organisations- und Managementberater, Mitgründer der Fachzeitschrift OrganisationsEntwicklung und Autor unter anderem des Standardwerkes Change Management. Luyanda Mpahlwa ist Architekt und Stadtplaner und kämpfte gegen die Apartheid in Südafrika.
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