Navigation überspringen
Die lustigen Weiber von Windsor
Buch

Die lustigen Weiber von Windsor

London, 1602
Diese Ausgabe: dtv, 2011 Mehr

Buch oder Hörbuch kaufen

Literatur­klassiker

  • Komödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Ein sprachspielerisches Feuerwerk

Der dicke Ritter Falstaff ist eine von Shakespeares berühmtesten Figuren. Als Charakter, der sich maßlos den Freuden des Lebens hingibt und jeglicher moralischen Erwägung abholder ist, sticht er aus dem Drama Heinrich IV. heraus. Mit den Lustigen Weibern von Windsor schuf Shakespeare eine turbulente Komödie, in der Falstaff – angeblich auf Bitten der Königin – erneut zu sehen ist, diesmal als Liebhaber. Hier wird er, als betrogener Betrüger und erfolgloser Verführer, nach Strich und Faden lächerlich gemacht. Allerdings verliert er dabei auch etwas von seiner ursprünglichen dramatischen Größe. Die Lustigen Weiber gehören mit ihrem Hang zur Farce zweifellos zu Shakespeares leichtgewichtigsten Werken. Kritiker haben zwar verschiedentlich die Oberflächlichkeit des Stücks bemängelt, doch entfesselt der Autor hier ein beispielloses Feuerwerk sprachlicher Fehlleistungen, dessen Witz die Handlungskomik bei Weitem in den Schatten stellt und für manche dramaturgische Schwäche oder Grobheit reichlich entschädigt.

Zusammenfassung

Eine böse Affäre und eine gute Partie

Seichtl, ein alter Friedensrichter vom Land, ist mit seinem Neffen Schmächtig nach Windsor gekommen, um den Ritter Sir John Falstaff vor Gericht zu bringen. Der aus Wales stammende Pfarrer Sir Hugh Evans rät ihm davon ab: Der Fall sei zu unbedeutend für die königliche Strafkammer. Evans lenkt das Gespräch auf ein anderes Thema: Die junge Anne Page hat von ihrem Großvater 700 Pfund geerbt – eine reizvolle Mitgift für einen künftigen Ehemann. Evans schlägt einen Besuch im nahen Bürgerhaus der Familie Page vor, um das Terrain zu sondieren. Dort treffen die drei Männer zunächst auf den Vater, George Page, dann auf Falstaff, der mit seinen Gefolgsleuten Bardolph, Pistol und Nimm zu Besuch ist. Falstaff spricht Seichtl gegenüber gleich die drohende Klage an und gibt zu, Seichtls Leute verprügelt, sein Wild erlegt und sein Forsthaus aufgebrochen zu haben. Deshalb einen Prozess anzustrengen, hält er allerdings für lächerlich. Evans und Page verabreden eine diskrete Schlichtung der Affäre im ...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


Kommentar abgeben