Die neue Odyssee
Eine Geschichte der europäischen Flüchtlingskrise
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Rezension
„Die Flüchtlingskrise ist zwar nicht gelöst. Aber ihre Lösung kommt in Europa gut und in Deutschland sehr gut voran.“ Dem deutschen Innenminister Thomas de Maizière war die Erleichterung bei dieser Mitteilung Anfang Juli 2016 anzumerken. Gut neun Monate nachdem Bilder von knüppelnden Grenzbeamten und Kinderleichen an Traumstränden die europäische Öffentlichkeit aufschreckten, darf man sich nun zurücklehnen und dem Sultan vom Bosporus danken, dass sein Land in die Bresche gesprungen ist. Oder doch nicht? Kaum ein Journalist hat den Alltag auf den Fluchtrouten so hautnah miterlebt wie Patrick Kingsley. Feinfühlig erzählt er von Menschen, die von Banditen entführt und von Schleusern versklavt wurden, um dann tagelang auf überfüllten Booten zwischen Exkrementen und Erbrochenem führungslos durchs Meer zu treiben. Warum tun sie das? Weil die Alternative noch schrecklicher ist. Wer glaubt, dass sich diese Verzweifelten langfristig von Grenzzäunen oder windigen Flüchtlingsdeals abhalten lassen, dem sei dieses bewegende und zutiefst menschliche Buch empfohlen. getAbstract legt es allen ans Herz – besonders aber denen, die glauben, sie könnten nun wieder zur Tagesordnung übergehen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Patrick Kingsley ist der erste Reporter überhaupt, den der Guardian zum Migrationskorrespondenten ernannte. Der Journalist wurde 2015 in Großbritannien zum Auslandskorrespondenten des Jahres gewählt.
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