Florierende Marktwirtschaft und extremer Unrechtsstaat: China ist beides. Wenn man liest, wie Staatschef Xi Jinping mithilfe von künstlicher Intelligenz, Propaganda und Big Data den perfekten Überwachungsstaat aufbaut, kann einem angst und bange werden. Der Westen sollte auf der Hut sein. Kai Strittmatters Buch über China ist exzellent geschrieben. Der ehemalige Chinakorrespondent der Süddeutschen Zeitung liefert eine erschreckende Analyse Chinas unter Xi Jinping.
China unter Xi Jinping öffnet sich nicht für den Westen – es will ihn dominieren.
Viele glaubten, dass China sich wandelt. Mit der wirtschaftlichen Öffnung, dem neuen Wohlstand und dem Zugriff der Bevölkerung auf das Internet und die sozialen Medien sei es nur eine Frage der Zeit, bis China sich auch politisch ändert. Doch das war nur eine Fantasie. Die Wirklichkeit sieht anders aus. China kehrt unter dem amtierenden Parteichef der Kommunistischen Partei (KP) Xi Jinping wieder dahin zurück, wo es sich einst selbst verortet hat: ins Zentrum der Welt. Wirtschaftlich, politisch und militärisch strebt China selbstbewusst danach, eine Großmacht zu werden. Mao, so sagt man in China, habe das Reich gegen seine Feinde verteidigt, Deng Xiaoping habe es geöffnet und reformiert, doch Xi Jinping versucht jetzt, die Vormachtstellung Chinas in der Welt einzufordern.
Der Alleinherrscher macht Lügen zur offiziellen Wahrheit.
Ein chinesisches Sprichwort zeigt, wie man mit Sprache Macht ausübt: „Zhilu weima“ bedeutet: „den Hirschen zum Pferd machen“. Genau das geschah unter dem zweiten Kaiser von China, Qin Er Shi, der von 209 bis 207 v. Chr. das Reich regierte...
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