John Kenneth Galbraith
Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs
Vom Realitätsverlust der heutigen Wirtschaft
Siedler, 2005
Was ist drin?
Manager sind die wahren Machthaber unserer Zeit. Sollten Sie dieser so populären wie systemkritischen These zustimmen oder nicht – die Analyse des berühmten Ökonomen über die Macht der Manager ist allemal lesenswert.
Rezension
Die Marktwirtschaft, wie sie an den Universitäten gelehrt wird, existiert nur im Lehrbuch. Der Hinweis auf den Unterschied zwischen reiner Lehre und der Wirklichkeit ist zwar nicht neu, doch populär. Auch der Ökonom und ehemalige Kennedy-Berater John K. Galbraith haut wortgewaltig in diese Kerbe, doch sprühen keine Funken. Seine Erkenntnisse sind, nicht zuletzt seit Enron und WorldCom, inzwischen zu bekannt, um zu überraschen: Aktionäre haben kaum Kontrolle über Manager, ganze Branchen leben vom "Rent-seeking" und damit von der Ausbeutung des Steuerzahlers, große Unternehmen sind genauso bürokratieanfällig wie staatliche Behörden, und der Konsument ist ein durch Werbung manipuliertes Wesen und somit kein freies Individuum. Mittlerweile gibt es auch in der ökonomischen Theorie Ansätze, diese Entwicklungen zu erklären und Korrekturmechanismen zu analysieren. Galbraith fordert schlicht mehr staatliche Kontrolle für die Konzerne; auf die Schwierigkeiten der Regulierungsmodelle in der Praxis geht er nicht ein. getAbstract.com empfiehlt diese streitbare Schrift allen Lesern, die sich an der kritischen Debatte um Manager und Konzernmacht beteiligen möchten.
Zusammenfassung
Über den Autor
John Kenneth Galbraith ist einer der weltweit bekanntesten Ökonomen. Der 1908 in Kanada geborene Wirtschaftsprofessor lehrte an den Universitäten Harvard und Princeton und beriet mehrere amerikanische Präsidenten. Im Zweiten Weltkrieg war er für die staatliche Kontrolle der Preise in den USA zuständig, außerdem untersuchte er damals die Wirksamkeit der Luftangriffe auf Deutschland. Er hat mehr als 30 Bücher geschrieben.
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