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Die Perser
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Die Perser

Athen, 472 v. Chr.
Diese Ausgabe: Reclam, 2017 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Ein antiker Kampf der Kulturen

Als Aischylos 472 v. Chr. Die Perser schrieb, lag die Seeschlacht von Salamis, von der das Stück handelt, gerade erst acht Jahre zurück. Nicht nur seine Wahl eines zeitgeschichtlichen statt des genreüblichen mythischen Stoffes, auch die Umsetzung war ungewöhnlich: Aischylos schildert den Krieg aus der Perspektive des geschlagenen Feindes, der Perser, die durch ihre Überwindung der Meeresenge zwischen Asien und Europa den Zorn der Götter herausgefordert hatten, so die Lesart des Stückes. Statt also zu triumphieren, lädt Aischylos seine Zeitgenossen ein, sich in den besiegten Gegner hineinzuversetzen. Nebenbei lässt er die kleine attische Polis, der es gelungen war, das zahlenmäßig überlegene persische Heer zu vernichten, in strahlendem Glanz erscheinen. Hier prallen nicht nur zwei Staaten aufeinander, sondern zwei unvereinbare politische Kulturen – Demokratie gegen Despotie, die freiheitsliebenden Athener gegen das persische Riesenreich mit seinem gottgleich verehrten Monarchen an der Spitze. Vor allem unter dieser Warte ist das Stück auch heute noch fruchtbar. 

Zusammenfassung

Aufbruch in den Krieg

Der Ältestenrat des persischen Großkönigs, dargestellt durch den Chor, berichtet vom Feldzug der Perser gegen die Griechen: Junge Männer aus ganz Asien haben ihre Heimat verlassen und sind dem Ruf des Perserkönigs Xerxes gefolgt, um Griechenland zu unterwerfen. Zu Pferd, mit Schiffen und zu Fuß ziehen sie dahin, eine riesige Armee, Furcht einflößend, unbezwingbar und voller Kampfesmut. Mit glühendem Blick treibt der Herrscher seine Männer voran, auf dass sie die uralte Bestimmung der Perser erfüllen: Krieg zu führen. Gleich einem Bienenschwarm sind die Männer ausgeschwärmt, haben ihre trauernden Frauen allein zurückgelassen und die Meeresenge zwischen Europa und Asien überquert.

Atossas Traum

Ehrfurchtsvoll begrüßt der Chorführer die Mutter des Xerxes und Witwe des Dareios, Atossa, die mit großem Gefolge und prächtig gekleidet auf einem Wagen herbeigefahren kommt. Aus Sorge um ihren Sohn hat sie den Königspalast in Susa verlassen. Auch fürchtet sie um den Wohlstand des Landes, den Dareios aufgebaut hat, nun, da keine Männer da sind, die ihn verteidigen. In ihrer Not bittet...

Über den Autor

Aischylos zählt mit Sophokles und Euripides zu den drei großen antiken Tragödiendichtern. Wie bei vielen antiken Persönlichkeiten ist über sein Leben nur wenig Verlässliches bekannt. Einige Details sind aus den Komödien des Aristophanes bekannt, dessen Anekdoten höchstwahrscheinlich aber überzogen oder gar frei erfunden sind. Aischylos wird 525 v. Chr. als Sohn des Adligen Euphorion in Eleusis geboren. Im Alter von 25 Jahren nimmt er erstmals mit einer Tragödie an den Großen Dionysien teil. Insgesamt verfasst er rund 90 Stücke für den Dichterwettstreit, den er mindestens fünfmal gewinnt. Die Arbeit des Tragödiendichters geht weit über die eines Autors hinaus: Aischylos ist Dichter, Regisseur, Choreograf und nicht selten auch selbst Schauspieler. Sieben seiner Stücke sind vollständig erhalten: Die PerserSieben gegen ThebenDie SchutzsuchendenDer gefesselte PrometheusAgamemnonDie Choephoren und Die Eumeniden. Aischylos wird häufig als der erste wahre Tragödiendichter angesehen. Laut Aristoteles hat er das Theater revolutioniert, indem er zwei Schauspieler statt wie zuvor nur einen einsetzte, wodurch er dynamischere Dialoge ermöglichte. Neben seiner Arbeit als Dramatiker bringt sich Aischylos auch in staatlichen Belangen ein: Er nimmt 490 v. Chr. an der Schlacht bei Marathon und 480 v. Chr. an der Seeschlacht von Salamis teil. In beiden Schlachten kämpfen die Griechen gegen die Perser. Ab 468 v. Chr. tritt in Athen Aischylos’ wichtigster Konkurrent Sophokles auf den Plan, der ihm einige Niederlagen bereitet. Aischylos bringt seine Stücke auch außerhalb von Athen zur Aufführung. Bei einer solchen Reise stirbt er 456 v. Chr. in Gela in Sizilien – der Legende zufolge wird er von einer Schildkröte erschlagen, die ein Raubvogel fallen lässt, um sie auf seinem kahlen Schädel zu zerschmettern.


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