Die satanischen Verse
- Roman
- Postmoderne
Worum es geht
Glaube, Liebe, Hoffnung – und Meinungsfreiheit
Ein monumentaler postmoderner Roman, ein Großstadtepos voller Liebesgeschichten, Familientragödien und flüchtiger Träume, gespickt mit Zitaten, literarischen Referenzen, klugem Humor und fantastischen Gleichnissen: Die satanischen Verse ist ein Weltroman, der Kulturen umspannt und ein tiefsinniges Porträt einer Ära des Umbruchs zeichnet. Salman Rushdies Sprache ist bildreich und poetisch, mitunter ausufernd, immer mitreißend. Der Leser taucht ein in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die vom Schicksal aneinandergebunden werden und sich in einer auf magische Weise veränderten Realität wiederfinden. Die Lektüre ist ein Erlebnis und fordert noch immer dazu heraus, sich mit den Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Doch nicht wegen ihrer philosophischen Tiefe erlangten Die satanischen Verse Weltruhm: Bis heute steht der Roman im Schatten seiner politischen Wirkung. Der literarische Wert gerät darüber oft in Vergessenheit. Grund genug, das Werk neu zu entdecken.
Zusammenfassung
Über den Autor
Salman Rushdie wird am 19. Juni 1947 in Bombay, dem heutigem Mumbai, geboren. Sein Vater gibt den bisherigen Familiennamen auf und nennt sich Anis Rushdie, eine Hommage an den Philosophen Ibn Ruschd (Averroës). Im Alter von 14 Jahren geht Salman Rushdie nach England, wo er die elitäre Rugby School und später das King’s College in Cambridge besucht. Später arbeitet er als Journalist und Werbetexter. Sein erster Roman, Grimus, erscheint 1975; mit Mitternachtskinder (Midnight’s Children) gelingt ihm 1981 der internationale Durchbruch. Aufgrund der angeblich beleidigenden Darstellung des Propheten Mohammed in Rushdies Roman Die satanischen Verse (The Satanic Verses, 1988) ruft der iranische Ajatollah Chomeini alle Muslime zur Ermordung des Autors auf und verspricht ein Kopfgeld von 3 Millionen Dollar. Rushdie taucht unter, schreibt aber weiter. 1990 trifft er sich mit Vertretern des Islam und veröffentlicht wenig später den Artikel Warum ich ein Moslem bin (Why I am a Muslim). Dieses Einlenken bereut er später. 1995 erscheint Des Mauren letzter Seufzer (The Moor’s Last Sigh), das sich kritisch mit der hinduistisch-nationalistischen Bewegung in Indien auseinandersetzt. Der iranische Außenminister Kamal Kharazi erklärt 1998, dass das Land die Todesdrohung gegen Rushdie nicht weiterverfolgen werde. Das Parlament spricht sich jedoch ein Jahr später gegen die Aufhebung der Fatwa aus. 1999 wird Rushdie von der Universität Lüttich und der FU Berlin mit Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Ab 2007 ist er Writer in Residence an der Emory Universität in Atlanta. Königin Elizabeth II. schlägt ihn 2007 zum Ritter. Das löst erneut Proteste aus, unter anderem in Malaysia und Pakistan. 2012 erscheint Rushdies Autobiografie Joseph Anton (nach dem Namen, den er in den Jahren im Untergrund nutzte). Darin arbeitet er die Geschehnisse seit der Veröffentlichung der Satanischen Verse auf. Das Kopfgeld auf Rushdie wird 2016 auf 4 Millionen Dollar erhöht. Der Autor lebt heute in New York.
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