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Die Schlafwandler
Buch

Die Schlafwandler

Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

DVA, 2013 Mehr

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Bewertung der Redaktion

10

Qualitäten

  • Umfassend
  • Analytisch
  • Hintergrund

Rezension

Trotz des Attentats von Sarajevo wäre der Erste Weltkrieg vermeidbar gewesen. Christopher Clark zeichnet akribisch die Entstehung der großen Katastrophe nach. Denn auch wenn die fast niemand wollte, steuerte Europa unaufhaltsam darauf zu. Kein einzelnes Land, so Clark, war letztlich daran schuld – die Verantwortlichen saßen vielmehr in allen beteiligten Regierungen. Es waren mächtige Männer, von Paranoia getrieben und mit Blindheit geschlagen, die nicht wirklich wussten, was sie anrichten.

Zusammenfassung

Die Frage nach den Ursachen für den Ersten Weltkrieg ist wieder aktuell geworden, doch ihre Beantwortung aufgrund der Materialfülle kaum möglich.

„… die erste Katastrophe des 20. Jahrhunderts, der Große Krieg, aus der sich alle folgenden Katastrophen ergaben.“ So nannte der amerikanische Historiker Fritz Stern den Ersten Weltkrieg mit seinen 20 Millionen Toten und 21 Millionen Verwundeten. Die Frage, wie er zustande gekommen ist, ist heute wieder aktuell. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges mit seiner Zweiteilung der Welt haben wir eine Konstellation, die derjenigen im Vorfeld des Ersten Weltkrieges nicht unähnlich ist: Selbstmordattentate, unkontrollierbare Terrororganisationen und eine komplexe Weltordnung – mit aufsteigenden und niedergehenden Mächten und unberechenbaren Elementen.

Generationen von Historikern haben sich mit der Aufarbeitung der Kriegsursachen beschäftigt. Angesichts der Fülle an Material ist das jedoch eine nahezu unlösbare Aufgabe. 1991 umfasste die Literatur bereits 25 000 Bücher und Artikel. Offizielle Quellensammlungen sind von den Interessen der jeweiligen Nation geleitet und sollen deren historische Rolle in einem möglichst...

Über den Autor

Christopher Clark lehrt neuere europäische Geschichte am St. Catharine’s College in Cambridge. Sein Schwerpunkt ist die Geschichte Preußens.


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