Daniel Stelter
Die Schulden im 21. Jahrhundert
Was ist drin, was ist dran und was fehlt in Thomas Pikettys „Das Kapital im 21. Jahrhundert“
Frankfurter Allgemeine Buch, 2014
Was ist drin?
Was bei Piketty fehlt, steht bei Stelter.
Rezension
Die Schulden im 21. Jahrhundert ist eigentlich zwei Bücher in einem: Stelter fasst den Inhalt von Thomas Pikettys Bestseller Das Kapital im 21. Jahrhundert in knapper Form zusammen und bietet dann seine eigene Sicht zur Krise in Europa an, indem er sich auf Pikettys Thesen bezieht. Er bestreitet nicht, dass die Vermögen in den westlichen Gesellschaften heute in einem Maße konzentriert sind, das zur Lähmung der globalen Wirtschaft beiträgt. Er verschiebt jedoch in seiner eigenen Analyse der Krise den Fokus auf den Faktor Schulden. Stelter prangert sowohl den Versuch an, die Wirtschaft durch billiges Geld anzukurbeln, als auch eine exzessive Sparpolitik. Anstelle von Pikettys umverteilendem Sozialstaat wünscht er sich einen Staat, der Investitionen in Bildung und Infrastruktur tätigt. Auch einen fundamentalen Umbau des Geldsystems in Richtung eines Vollgeldsystems bewertet Stelter positiv. Dabei gelingt es ihm, verschiedene in der öffentlichen Debatte meist einzeln diskutierte Themen in einer kohärenten und gut lesbaren Zusammenschau zu präsentieren. getAbstract empfiehlt das Buch wärmstens allen, die Pikettys Thesen kennenlernen wollen, aber auch allen Piketty-Lesern, die hier erfahren werden, welche Aspekte der Franzose vernachlässigt und welche Folgen das für politische Reformvorschläge hat.
Zusammenfassung
Über den Autor
Daniel Stelter ist Gründer des Forums Beyond the Obvious, das auf Strategie und Makroökonomie spezialisiert ist. Zuvor war er leitender Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group. Als Mitautor des Buches Nach der Krise ist vor dem Aufschwung erhielt er 2010 den getAbstract International Book Award.
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Und den Abbau von Sozialleistungen könnte man mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sehr wohl politisch durchsetzen, so glaube ich jedenfalls. Denn das würde die Verlustängste der wählenden Bevölkerung ausgleichen können...