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Worum es geht
Klassiker der Wissenschaftstheorie
Kuhns Essay gilt als Klassiker der Wissenschaftstheorie. Er ist nicht nur überaus spannend zu lesen, die Erkenntnisse, die Kuhn in minutiöser Kleinarbeit aus dem Studium der naturwissenschaftlichen Entwicklung gewinnt und didaktisch geschickt diskutiert, lassen sich - mit Einschränkungen, die er selbst nennt - auch auf die Sozial- bzw. Geisteswissenschaften übertragen. Sogar in Politik und Wirtschaft hat der Begriff des Paradigmenwechsels, eine Erfindung Kuhns, Eingang gefunden. Das Hauptverdienst von Kuhns Buch besteht in der Erkenntnis: Die eigene Sicht auf die Welt ist meist von Einflüssen geprägt, die uns längst nicht mehr bewusst sind - deshalb ist sie sehr beschränkt. Das erklärt einerseits, warum die Vertreter verschiedenartiger Wirklichkeitsmodelle fast notwendigerweise aneinander vorbeireden, und das nicht nur in den Wissenschaften. Andererseits gibt es Aufschluss darüber, warum ausgerechnet wissenschaftliche Gemeinschaften sich oft derart erbittert dagegen stemmen, die gewohnte Wahrnehmungs-, Denk- und Arbeitsweise aufzugeben. Auch wenn Kuhn seine Erkenntnisse aus dem Wissenschaftsbetrieb bezieht und sein Buch von wissenschaftlichen Revolutionen (Kopernikus, Newton, Einstein etc.) handelt, bestätigt der amerikanische Autor en passant etliche Einsichten der zeitgenössischen Psychologie und Philosophie.
Take-aways
Über den Autor
Thomas S. Kuhn wird am 18. Juli 1922 in Cincinnati (USA) geboren. Sein Vater ist Ingenieur, seine Mutter Korrektorin. 1940 beginnt er in Harvard Physik zu studieren, beschäftigt sich nebenher mit Philosophie und Literatur und schreibt für die Campus-Zeitung Harvard Crimson. Nach dem Bachelor-Abschluss 1943 arbeitet er in einem Radioforschungslabor und wird als Angehöriger der US-Streitkräfte in England und Frankreich als Radartechniker eingesetzt. Nach dem Ende des Krieges nimmt er das Studium der Physik in Harvard wieder auf und wird 1949 promoviert. Kuhns Interesse an Philosophie und Literatur ist allerdings ungebrochen, auch für den Harvard Crimson schreibt er noch immer. So wird James B. Conant, der Rektor von Harvard, auf ihn aufmerksam, und lässt Kuhn bereits vor seiner Promotion einen Kurs in Wissenschaftsgeschichte abhalten. 1956 wird er zunächst Assistenzprofessor in Berkeley, dann Ordinarius für Wissenschaftsgeschichte. In Berkeley schreibt er seinen Essay The Structure of Scientific Revolutions (Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen). Weitere Werke Kuhns sind u. a. The Copernican Revolution (Die kopernikanische Revolution, 1957) und The Essential Tension (Die Entstehung des Neuen, 1977). Ab 1964 lehrt er in Princeton, von 1979 bis zu seinem Ruhestand 1991 am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Kuhn stirbt am 17. Juni 1996 in Cambridge, Massachusetts. Ihm zu Ehren verleiht die International Academy of Science, die er mitbegründet hat, den Thomas Kuhn Award.
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Schon diese Zusammenfassung ist viel zu verschwurbelt ...
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mfg
J.k.