Die TV-Falle
Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft
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Rezension
Roger Schawinski zeigt in seinem Buch, mit welchem Kalkül Senderchefs ihr Programm planen. Vieles ist bekannt und naheliegend: womit ein Programm bei Zuschauern und Werbetreibenden punktet, dass private Fernsehsender gegenüber öffentlich-rechtlichen benachteiligt sind, dass Qualität die deutschen Fernsehzuschauer verschreckt. Neben viel Altbekanntem wartet Schawinski mit allerhand wissenswerten und unterhaltsamen Details auf. Der vertrauliche Plauderton des Ex-Senderchefs verhilft zudem jedem Feierabend-Couch-Potato unverhofft zu einem Platz in der ersten Reihe des Medienzirkus: Plötzlich ertappt man sich bei dem Gefühl, noch gestern mit „der Anke“ (Engelke) und „dem Otti“ (Fischer) sowie dessen resolut auftretender Frau Renate, genannt „die Tretmine“, in der angesagten Bar um die Ecke gehockt zu haben. getAbstract meint: Schawinskis Buch ist für jeden TV-Junkie absolut lesenswert, weil es die Mechanismen dieses knallharten Geschäfts hinter der locker-leichten Fassade aus hochrangiger Innenperspektive beschreibt. Pflichtlektüre ist es für Marketingspezialisten aus dem Konsumgüterbereich – und natürlich für alle Medienschaffenden, die mit dem Otti und dem Schawi (noch) nicht per du sind.
Zusammenfassung
Über den Autor
Roger Schawinski gründete 1979 die erste Privatradiostation und 1994 den ersten privaten Fernsehsender der Schweiz. 2001 verkaufte er seine Unternehmen. Von 2003 an war er Geschäftsführer des deutschen Privatfernsehsenders Sat. 1, den er Ende 2006 verließ. Seit 2007 betätigt er sich wieder als Radiomacher in der Schweiz.
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