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Die ungleiche Welt

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Die ungleiche Welt

Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht

Suhrkamp,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Eine verhängnisvolle Formel: Kapitalismus plus wachsende Ungleichheit gleich Niedergang der Demokratie.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Die Einkommens- und Vermögensverteilung war lange kein großes Thema der Wirtschaftswissenschaften – von Kapitalismus und Globalisierung wird letztlich jeder profitieren, so das Credo. Mittlerweile ist klar, dass das nicht stimmt. Branko Milanović untermauert das vage Empfinden einer auseinandergehenden Einkommens- und Vermögensschere in den reichen Ländern mit zahlreichen Statistiken. Das tut er sachlich, unaufgeregt und völlig ideologiefrei. Der Kapitalismus ist auch für ihn ein Erfolgsmodell für Länder, die der Armut entkommen wollen. Wachstum sieht er als notwendig an, um Wohlstand zu schaffen. Dennoch: Eine gerechtere Verteilung sei unabdingbar, sonst gerate die Demokratie in Gefahr. Als Wissenschaftler beschränkt Milanović sich über weite Strecken auf die Beschreibung der Ungleichheit. Lösungen werden nur angerissen – haben es aber in sich, etwa was das Thema Migration betrifft. getAbstract empfiehlt das kluge Buch allen, die wissen wollen, was Sache ist in Sachen Ungleichheit: Politikern, Ökonomen und – da verständlich geschrieben – auch Laien.

Zusammenfassung

Die neue globale Mitte

Die Globalisierung hat die Welt in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert, verbunden mit dem Versprechen des wachsenden Wohlstands für alle. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Es gibt auch Verlierer. Zwischen 1988 und 2008 – also zwischen dem Ende des Kommunismus und der Finanzkrise – kam die Globalisierung insbesondere den mittleren Einkommensempfängern und den Reichen zugute, wie Statistiken zeigen. Mit mittleren Einkommensempfängern ist allerdings nicht die Mittelschicht der westlichen Länder gemeint, sondern die „globale Mitte“, also die Gruppe, deren Pro-Kopf-Haushaltseinkommen um das weltweite Median-Einkommen herum liegt. Die meisten zu dieser globalen Mitte gehörigen Menschen leben in asiatischen Ländern, vor allem in China und Indien. Dazu kommen andere bevölkerungsreiche Länder Asiens wie Thailand, Vietnam und Indonesien.

Ebenfalls große Zuwächse verzeichneten die oberen 10 Prozent in der globalen Einkommensverteilung, und hier besonders die wenigen Prozent ganz oben, die „globalen Plutokraten“. Diese sind vor allem Nordamerikaner und Westeuropäer.

Die alte Mittelschicht als Verlierer

Auf den geringsten...

Über den Autor

Branko Milanović ist ein ehemaliger Weltbankökonom. Er ist Experte auf dem Gebiet der Einkommensverteilung. Zurzeit ist er Senior Scholar am Luxembourg Income Study Center und Visiting Presidential Professor an der City University New York.


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