Nick Bostrom beschreibt den technologischen Fortschritt als Glücksspiel mit verschiedenen möglichen, mehr oder weniger gefährlichen Ausgängen. In einem beunruhigenden Gedankenexperiment arbeitet er verschiedene prinzipielle Verwundbarkeiten unserer Welt heraus und appelliert an die Politik, möglichst schnell Gegenmaßnahmen zu treffen. Diese muten zwar höchst drastisch an, doch Bostrom legt recht überzeugend dar, warum sie unumgänglich sind – jedenfalls dann, wenn wir seiner Ausgangshypothese von der verwundbaren Welt folgen.
Der technologische Fortschritt birgt ein tödliches Glücksspielmoment: Auf seinem Pfad könnten Entdeckungen lauern, die zwangsläufig zur Zerstörung der Zivilisation führen.
Angenommen, die technologische Entwicklung gliche einem Glücksspiel, bei dem die Menschheit verschiedenfarbige Kugeln aus einer Lostrommel zieht, die jeweils nützliche, zwiespältige oder zerstörerische Erfindungen darstellten. Bisher hatten wir Glück und haben keine schwarze Kugel gezogen, sprich keine Technologie ersonnen, die unsere Zivilisation zerstört hätte. Die meisten Entwicklungen haben uns weitergebracht oder haben uns zumindest nur mäßig geschadet. Das ist aber ein riskantes Spiel, da wir einfach nur hoffen können, dass keine schwarze Kugel in der Trommel liegt.
Wie könnte so eine katastrophale Erfindung aussehen? Stellen wir uns vor, jemand fände heraus, wie sich aus etwas Glas, Metall und einer Batterie zu Hause am Küchentisch eine Atombombe zusammenbasteln lässt. Diese Entdeckung langfristig geheimzuhalten, wäre fast unmöglich. Zu verhindern, dass sie von Terroristen missbraucht würde, ebenso. Alle Kernforschung müsste verboten werden, Universitäten müssten ihre Physikfakultäten schließen...
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