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Die Vögel
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Die Vögel

Athen, 414 v. Chr.
Diese Ausgabe: Reclam, 2016 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Komödie
  • Griechische Antike

Worum es geht

In Wolkenkuckucksheim

Das Stück Die Vögel von Aristophanes, das 414 v. Chr. erstmals aufgeführt wurde, zählt heute zu den meistgelesenen antiken Komödien. Darin gründen zwei von der Prozessflut in Athen genervte Männer gemeinsam mit den Vögeln einen neuen Staat namens Wolkenkuckucksheim. Sie entwerfen die politische Utopie eines freiheitlichen Gemeinwesens, doch schon bald entartet die Demokratie zur Alleinherrschaft. Trotz aller tagespolitischen Anspielungen, die das zeitgenössische Publikum – im Gegensatz zum heutigen – sofort verstand, hat Die Vögel etwas Zeitloses, Allgemeingültiges. Gleichsam aus der Vogelperspektive beobachtet Aristophanes das Treiben der Menschen und der Götter, die als ewig lüsterne, habgierige und verfressene Tunichtgute erscheinen. Er will das Publikum zum Lachen bringen, doch in den Spaß mischt sich beißende Kritik an den Zuständen seiner Zeit. In derber, respektloser Sprache verspottet er prominente Persönlichkeiten, Dichter und Denker und zielt dabei mit Vergnügen unter die Gürtellinie. Ein Glanzstück gesellschaftskritischen Kabaretts der Antike, das nicht einmal vor Zeus Halt macht.

Zusammenfassung

Auf der Suche nach einem Lebensort

Auf der Suche nach Tereus haben sich Euelpides und Peisetairos im Wald verirrt. Von Tereus erhoffen sich die beiden einen Tipp, wohin sie auswandern müssen, um den lästigen und kostspieligen Prozessen, mit denen sie in Athen überzogen werden, zu entkommen. Wie sie selbst war Tereus einst hoch verschuldet, bevor er sich in einen Vogel verwandelte. Er ist weit herumgekommen und kennt, so glauben die beiden, sicher einen Ort, an dem es sich von Gerichten unbehelligt und ohne Ärger leben lässt.

Endlich finden sie Tereus in einem zwischen Felsen und Büschen versteckten Haus. Er tritt ihnen in Gestalt eines ziemlich zerrupften Wiedehopfs entgegen. Sie tragen ihr Anliegen vor. Doch alle Städte, die Tereus ihnen als möglichen Zufluchtsort vorschlägt, lehnen die beiden ab. Da hat Peisetairos eine Idee: Wie wäre es, wenn sie gemeinsam im leeren Raum zwischen dem Himmel, dem Reich der Götter, und der Erde, dem Reich der Menschen, eine Stadt der Vögel gründeten? Man könnte über die Menschen herrschen wie über Heuschrecken und von den Göttern für den Opferrauch, der zum Himmel emporsteigt, Zoll...

Über den Autor

Aristophanes wird um 450 v. Chr. geboren – ob in Athen oder auf der vorgelagerten Insel Ägina, auf der seine Familie über Grundbesitz verfügte, ist umstritten. Als freier Bürger des Athener Bezirks Kydathenai schreibt Aristophanes angeblich mehr als 40 Komödien. Die meisten dieser Stücke sind, wie seine erste Komödie Die Schmausbrüder (Thetalis, 427 v. Chr.), nur als Fragment oder aber gar nicht überliefert. Thema der erhaltenen elf Texte ist vor allem der geistige und moralische Umbruch der Gesellschaft in Athen während der Zeit des Peloponnesischen Krieges. Als Zeitgenosse von Sokrates und den Sophisten richtet Aristophanes seinen literarischen Spott vor allem auf Schwätzer, Gottesleugner und die unfähigen Politiker, die nach dem Tod des Perikles Athen regieren. Besonders Kleon, einer der ersten einflussreichen Politiker, die nicht aus einer angesehenen Familie stammen, wird Zielscheibe von Aristophanes’ Satiren. Bei den Dionysien, dem alljährlichen Komödien- und Tragödienwettbewerb in Athen, sorgt Aristophanes 426 v. Chr. mit seinem Siegerstück Die Babylonier (Babylonioi), in dem er Kleon und andere Politiker verhöhnt, für einen Skandal. In Die Ritter (Hippeis, 424 v. Chr.) spielt Aristophanes selbst den Kleon und handelt sich eine Klage ein, die aber ohne Folgen bleibt. Aufgrund seiner herausragenden sprachlichen und poetischen Fähigkeiten ist Aristophanes bereits zu Lebzeiten einer der berühmtesten und erfolgreichsten Komödiendichter Athens. Er verarbeitet und verspottet Werke seiner Kollegen und begleitet als Dichter kritisch die sozialen und politischen Umbrüche in seiner Zeit. Aristophanes stirbt, nachdem er rund 20 Jahre lang auch politischer Vertreter seines Stadtbezirks war, um 380 v. Chr. in Athen.


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