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Die Weisheit der Vielen
Buch

Die Weisheit der Vielen

Warum Gruppen klüger sind als Einzelne und wie wir das kollektive Wissen für unser wirtschaftliches, soziales und politisches Handeln nutzen können

C. Bertelsmann, 2005 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Vom Verhaltensforscher Konrad Lorenz stammt der Satz, man könne den Tag nicht besser beginnen, als sich von einer lieb gewonnenen These zu verabschieden. James Surowieckis Buch wäre eine angenehme Frühstückslektüre für Lorenz, behauptet der Journalist doch, dass der ewige Ruf nach den Experten direkt in den Abgrund führe. Um zu guten Entscheidungen zu kommen, sei nichts so geeignet wie heterogen zusammengesetzte Gruppen. Und nichts führe leichter zu falschen Urteilen als Vertrauen in Expertenteams. So beherzt ficht Surowiecki für seine These, dass man nicht einzuhaken wagt, wenn seine Argumentation schwächelt oder seine Anekdoten und Geschichten nur noch mittelbar mit seiner These zu tun haben. Was nach der kurzweiligen Lektüre bleibt: Konfrontation ist ergiebiger als Konformität und homogen besetzte Teams gehören abgeschafft. Schon für diese Erkenntnis gebührt Surowiecki Dank. getAbstract empfiehlt das Buch daher allen Befürwortern von Expertenkommissionen und allen Managern, die das Potenzial ihrer Kollegen besser einsetzen wollen, indem sie auch mal zusammen mit den persönlichen Lieblingsfeinden ein Problem zu lösen versuchen. Lassen Sie sich überraschen!

Zusammenfassung

Die Masse ist nicht dumm

Francis Galton war zwar schon 85 Jahre alt, als er 1906 einen Viehmarkt besuchte – aber nicht zu alt, um seine eigene, lang gehegte These über den Haufen zu werfen. Der Forscher vertrat nämlich die Ansicht, dass das Fortbestehen und Gedeihen der menschlichen Gesellschaft von einer winzigen Elite abhängt. Die Masse sei einfach zu dumm. Auf dem Markt widerlegte Galton sich selbst. Dort galt es das Gewicht eines Ochsen zu schätzen. Rund 800 Besucher gaben ihren Tipp ab – Experten ebenso wie komplette Ignoranten. Galton besorgte sich die Tippzettel, addierte alle Schätzungen, teilte die Summe durch die Zahl der Besucher und kam auf einen Durchschnittswert von 1197 Pfund. Was ihn komplett verblüffte: Der Ochse wog exakt 1198 Pfund.

Diese Verblüffung über die präzise Schätzung ereilt uns auch heute noch: Gruppen sollen intelligenter sein als noch so versierte Einzelpersonen? Das widerspricht dem gesunden Menschenverstand, ist aber gleichwohl richtig. Selbst eine von jeglichem Expertenwissen unbeleckte Ansammlung von Menschen ist in der Lage, als Gruppe vernünftige Entscheidungen zu fällen. Dafür gibt es logische Gründe. Sie zu akzeptieren fällt allerdings...

Über den Autor

James Surowiecki schreibt seit 2000 eine regelmäßige Kolumne für die Zeitschrift The New Yorker. Der Journalist publiziert auch im Wall Street Journal, der New York Times, in Fortune und Wired.


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