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Dieses Mal ist alles anders

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Dieses Mal ist alles anders

Acht Jahrhunderte Finanzkrisen

FinanzBuch,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Die Hoffnung auf ewiges Wachstum stirbt zuletzt. Aber sterben muss sie sowieso: Die Geschichte der Krisen beweist es.

Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Die globale Banken- und Finanzkrise mit ihren milliardenschweren Rettungspaketen hat vielen den Atem und manchem den Arbeitsplatz geraubt. Und als der stotternde Weltkonjunkturmotor gerade wieder anzuspringen schien, schaltete die Finanzmarktampel dank Griechenland- und Eurokrise direkt vor der Nase des Bullen wieder auf Rot. Politiker und Notenbanker rannten wie aufgescheuchte Hühner von einem Krisengipfel zum nächsten. Dabei hätte ein Blick auf die jahrhundertealte Geschichte der Finanzkrisen genügt, um beide Katastrophen sicher vorherzusagen – so die BWL-Professoren Reinhart und Rogoff. Die Autoren von Dieses Mal ist alles anders beendeten ihre Analyse Hunderter Statistiken Mitte 2009, als die globalen Aktienmärkte sich gerade erst zu erholen begannen. Sie blickten bereits auf ausufernde Schuldenberge und drohende Staatspleiten, als in Deutschland noch munter abgewrackt wurde und das Staatssäckel schier unerschöpflich schien. Überzeugende Ratschläge zur Vermeidung künftiger Krisen legt das Autorenteam nicht vor, eben weil es von ihrer Unvermeidbarkeit überzeugt ist. getAbstract empfiehlt das Buch allen Geschichtsinteressierten, die sich nicht vom „Dieses Mal ist alles anders“-Syndrom einlullen lassen wollen. Die nächste kreditfinanzierte Blase kommt bestimmt.

Zusammenfassung

Ver- oder Misstrauen, das ist die Frage

Finanzmärkte sind verwundbar. Banken leihen sich meist kurzfristig Geld, um es langfristig zu verleihen. Wenn dann aus irgendeinem Grund viele Kunden auf einmal ihre Einlagen zurückfordern, hat die Bank nicht genügend liquide Mittel, um sie auszuzahlen. Ähnlich ergeht es Regierungen: Das Wachstumspotenzial und die Steuerbasis eines Landes sind illiquide Vermögenswerte. Es genügt die Befürchtung, dass ein Staat seine Schulden nicht mehr wird zurückzahlen können, damit eine Kreditkrise ausgelöst wird. Bisher gibt es keine schlüssige Theorie darüber, wann Vertrauen in Misstrauen umschlägt. Die Geschichte der Finanzkrisen hat aber gezeigt, dass ein einmal befürchtetes Ereignis auch eintritt – sämtliche Versuche gegenzusteuern, können den Eintritt bestenfalls verzögern. Dennoch zieht sich das „Dieses Mal ist alles anders“-Syndrom wie ein roter Faden durch die vergangenen 800 Jahre. Immer wieder waren die Beteiligten überzeugt, aus der Vergangenheit gelernt zu haben. So erschien z. B. noch Mitte September 1929 eine Anzeige in einer New Yorker Zeitung, in der an die wilden Szenen nach dem Zusammenbruch der Pariser Banque Royale im Jahr 1719...

Über die Autoren

Carmen M. Reinhart ist Professorin für Betriebswirtschaft an der Universität von Maryland. Kenneth S. Rogoff ist Professor für Public Policy und Betriebswirtschaft in Harvard. Von 2001 bis 2003 war Rogoff außerdem als Chefökonom des IWF tätig.


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