Geld: Wir benutzen es jeden Tag und doch wissen die meisten nicht so genau, wie es funktioniert. Tatsächlich ergeben sich gemäß Christian Rieck einige der größten gesellschaftlichen Probleme, mit denen wir heute zu kämpfen haben, aus der Natur unseres Geldsystems. Kenntnisreich schlüsselt der Autor die Funktionen von Geld auf und hinterfragt unsere Vorstellungen von Arbeit und Produktivität. Mit dem Digni-Geld zeigt er eine Alternative zum derzeit verwendeten Kreditgeld auf, die den technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen Rechnung trägt und für mehr Verteilungsgerechtigkeit sorgen soll.
Unser Wirtschaftssystem basiert auf den Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital.
Unser heutiges Wirtschaftssystem basiert auf drei Produktionsfaktoren: Boden Arbeit und Kapital. Dies rührt daher, dass Wohlstand ursprünglich durch landwirtschaftliche Arbeit entstand. Zu Anfang lag diesem Wohlstand ein einfacher Zusammenhang zugrunde: Wer auf dem Boden Pflanzen anbaute, wurde reicher als vorher. Jeder, der etwas zur Produktion beitrug, erhielt einen Teil des Mehrwerts, der durch die Produktion entstand: der Besitzer des Bodens, weil ohne den Boden keine Landwirtschaft möglich wäre; aber auch die Person, die das Land bearbeitete, da auch die Arbeit notwendig für den Ackerbau ist. Das Kapital als dritter Produktionsfaktor kam ins Spiel, als den Menschen klar wurde, dass sie später mehr produzieren können, wenn sie einen Teil ihrer Erträge aufsparen und investieren. Nur wer Saatgut beiseitelegt, kann im nächsten Jahr wieder Pflanzen anbauen. Und wer in einen Spaten, Pflug oder gar Traktor investiert, kann mehr produzieren.
Im Unterschied zu den Produktionsfaktoren Boden und Arbeit lässt sich Kapital beliebig vermehren. Es wird stets von Menschen geschaffen und hat...
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