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Doom
Buch

Doom

Die großen Katastrophen der Vergangenheit und einige Lehren für die Zukunft

DVA, 2021 Mehr


Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Meinungsstark
  • Eloquent

Rezension

Der gewaltige Betrachtungsmaßstab, die Fülle an Quellen und Querbezügen sowie der fulminante Schreibstil von Doom überraschen bei einem Historiker vom Format eines Niall Ferguson nicht. Wohl aber der ungewöhnlich hohe Meinungsanteil, der sich in teils recht steilen Thesen sowie einer gewissen Ziel- und Uferlosigkeit der Argumentation offenbart. Auch befremden die vielen Seitenhiebe gegen den vermeintlich linksliberalen Mainstream. Fergusons Kernaussage, die an Franklin D. Roosevelts Mahnung erinnert, „das Einzige, was wir zu fürchten haben, [sei] die Furcht selbst“, verliert dadurch unnötig an Kraft.

Zusammenfassung

Weltuntergangsszenarien sind faszinierend, lenken uns aber von der weit realeren Bedrohung durch begrenzte Katastrophen ab.

Rund 99,9 Prozent aller Lebewesen, die es je gegeben hat, sind inzwischen ausgestorben. Spätestens in etwa einer Milliarde Jahren wird auch der Mensch aussterben. Ab dann nämlich macht die zunehmende Energieabstrahlung der Sonne alles menschliche Leben unmöglich. So mancher sehnt sich aber nach einem schnelleren Ende. Das hat zwar meist religiöse Gründe, aber auch weltlicher gesinnte Kreise vom Kommunismus bis hin zu radikalen Umweltbewegungen hegen Endzeitfantasien.

Die eher fiktionale Vorstellung einer allumfassenden Katastrophe, die die Menschheit vollständig auslöscht, übt eine solche Faszination auf uns aus, dass wir dem weit realeren Szenario kleinerer Katastrophen mit begrenzten Opferzahlen zu wenig Beachtung schenken. Solche Katastrophen haben ihre Ursache fast immer in politischem oder strukturellem Versagen. Wir sollten uns daher vor Alarmismus hüten und stattdessen vergangene Katastrophen analysieren, um daraus für die Gegenwart zu lernen.

Katastrophen folgen weder zyklischen noch tragischen Mustern.

Seit jeher versuchen...

Über den Autor

Nach Professuren in Oxford und Harvard arbeitet der Historiker Niall Ferguson heute für das Hoover-Institut, einen konservativen Thinktank, und leitet die von ihm gegründete Politikberatungsfirma Greenmantle. Er ist Autor von Bestsellern wie Der Niedergang des Westens und Türme und Plätze.


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