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Drei Schwestern
Buch

Drei Schwestern

Moskau, 1901
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 1999 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Realismus

Worum es geht

Das Glück ist anderswo

Drei Schwestern gehört zu den berühmtesten Theaterstücken überhaupt. Tschechow zeigt das vergebliche Streben nach Glück: Drei Schwestern und ihr Bruder Andrej leben in einer namenlosen russischen Provinzstadt. Sie haben große, aber nicht unrealistische Erwartungen ans Leben, die sie alle mit einem Umzug nach Moskau verbinden. Im Verlauf der vier Akte wird „Moskau“ allerdings immer unwahrscheinlicher. Andrej heiratet eine dümmliche Frau und lässt sich von ihr in den Sumpf der Provinz hinabziehen, ohne freilich seine einstigen Träume von einer wissenschaftlichen Karriere vergessen zu können. Die drei Schwestern Olga, Maša und Irina bemühen sich aktiver um ihr Glück: Irina sucht es in verschiedenen Berufen, Maša in einer außerehelichen Liebe, Olga macht als Lehrerin Karriere. Glücklich werden sie aber alle nicht, und keine von ihnen gelangt nach Moskau. Tschechows Stück ist realistisch und zugleich poetisch, es verhandelt auf fast existenzialistische Weise wichtige Fragen unseres Daseins.

Zusammenfassung

Drei Schwestern, ein Bruder und ihre Hoffnungen

Es ist der 5. Mai in einer Garnisonsstadt der russischen Provinz, der Namenstag von Irina. Sie befindet sich mit ihren Schwestern Olga und Maša im Haus ihres Vaters, eines Brigadekommandeurs, der just ein Jahr zuvor gestorben ist. Olga erinnert sich an seinen Tod und an ihre glückliche Kindheit in Moskau – vor elf Jahren ist der Vater von dort in die Provinzstadt beordert worden. Jetzt, 28-jährig, fühlt sie sich alt und ausgelaugt und hat Sehnsucht nach der alten Heimat. Sie ist Lehrerin am Gymnasium und ständig überarbeitet. Sie wünscht sich einen Ehemann, den sie lieben kann, und ein Dasein ohne Arbeit.

Irina hegt ebenfalls den Wunsch, nach Moskau zurückzugehen. Sie möchte das Haus verkaufen und vom Erlös in Moskau leben. Ihr Bruder Andrej werde ohnehin nicht bleiben, meint sie, weil er wahrscheinlich Professor werde. Er gilt als sehr begabt, auf ihm und seiner erwarteten wissenschaftlichen Karriere ruhen große Hoffnungen der Schwestern. Außerdem soll er verliebt sein, heißt es, in eine schlichte, geschmacklose Frau aus dem Ort. Sie soll am Abend zum Essen kommen.

Drei Freunde der Familie, die Offiziere Tuzenbach...

Über den Autor

Anton Tschechow wird am 29. Januar 1860 in Taganrog am Asowschen Meer geboren. Sein Vater ist in seiner Kindheit noch ein Leibeigener gewesen. Mit diesem Makel behaftet, wächst Tschechow in einer kleinbürgerlichen Umgebung auf und besucht das Gymnasium. In Moskau studiert er Medizin und praktiziert danach einige Zeit als Arzt. Ab 1880 schreibt er für humoristische Zeitschriften. In den 1890er-Jahren wird der zunächst unpolitische Tschechow durch die Verschärfung der sozialen Widersprüche im Zarismus politisiert. 1890 unternimmt er eine Reise zu der sibirischen Insel Sachalin, um über die Zwangsarbeit der Verbannten zu berichten. Er organisiert Hilfsmaßnahmen für Opfer von Hunger- und Choleraepidemien und übt immer lauter Kritik an den herrschenden Zuständen. Tschechow verfasst Erzählungen und Dramen und entwickelt beide Gattungen maßgeblich weiter. Zu seinen bekannten Novellen zählen Die Steppe (1888), Eine langweilige Geschichte (1889), Das Duell (1891) und Die Dame mit dem Hündchen (1899). Für die Bühne schreibt er zunächst possenartige Einakter, dann lange Zeit gar nichts. Die große Anerkennung als Dramatiker findet er erst mit den Stücken Die Möwe, Onkel Vanja, Drei Schwestern und Der Kirschgarten, die zwischen 1896 und 1904 entstehen. Ab 1884 leidet Tschechow an Lungentuberkulose, weshalb er ab 1898 in Jalta auf der Krim lebt. 1901 heiratet er die Schauspielerin Olga Knipper. Sie begleitet ihn zur Kur ins deutsche Badenweiler, wo er am 15. Juli 1904 stirbt. Beerdigt ist er in Moskau.


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