Drei Schwestern
- Drama
- Realismus
Worum es geht
Das Glück ist anderswo
Drei Schwestern gehört zu den berühmtesten Theaterstücken überhaupt. Tschechow zeigt das vergebliche Streben nach Glück: Drei Schwestern und ihr Bruder Andrej leben in einer namenlosen russischen Provinzstadt. Sie haben große, aber nicht unrealistische Erwartungen ans Leben, die sie alle mit einem Umzug nach Moskau verbinden. Im Verlauf der vier Akte wird „Moskau“ allerdings immer unwahrscheinlicher. Andrej heiratet eine dümmliche Frau und lässt sich von ihr in den Sumpf der Provinz hinabziehen, ohne freilich seine einstigen Träume von einer wissenschaftlichen Karriere vergessen zu können. Die drei Schwestern Olga, Maša und Irina bemühen sich aktiver um ihr Glück: Irina sucht es in verschiedenen Berufen, Maša in einer außerehelichen Liebe, Olga macht als Lehrerin Karriere. Glücklich werden sie aber alle nicht, und keine von ihnen gelangt nach Moskau. Tschechows Stück ist realistisch und zugleich poetisch, es verhandelt auf fast existenzialistische Weise wichtige Fragen unseres Daseins.
Zusammenfassung
Über den Autor
Anton Tschechow wird am 29. Januar 1860 in Taganrog am Asowschen Meer geboren. Sein Vater ist in seiner Kindheit noch ein Leibeigener gewesen. Mit diesem Makel behaftet, wächst Tschechow in einer kleinbürgerlichen Umgebung auf und besucht das Gymnasium. In Moskau studiert er Medizin und praktiziert danach einige Zeit als Arzt. Ab 1880 schreibt er für humoristische Zeitschriften. In den 1890er-Jahren wird der zunächst unpolitische Tschechow durch die Verschärfung der sozialen Widersprüche im Zarismus politisiert. 1890 unternimmt er eine Reise zu der sibirischen Insel Sachalin, um über die Zwangsarbeit der Verbannten zu berichten. Er organisiert Hilfsmaßnahmen für Opfer von Hunger- und Choleraepidemien und übt immer lauter Kritik an den herrschenden Zuständen. Tschechow verfasst Erzählungen und Dramen und entwickelt beide Gattungen maßgeblich weiter. Zu seinen bekannten Novellen zählen Die Steppe (1888), Eine langweilige Geschichte (1889), Das Duell (1891) und Die Dame mit dem Hündchen (1899). Für die Bühne schreibt er zunächst possenartige Einakter, dann lange Zeit gar nichts. Die große Anerkennung als Dramatiker findet er erst mit den Stücken Die Möwe, Onkel Vanja, Drei Schwestern und Der Kirschgarten, die zwischen 1896 und 1904 entstehen. Ab 1884 leidet Tschechow an Lungentuberkulose, weshalb er ab 1898 in Jalta auf der Krim lebt. 1901 heiratet er die Schauspielerin Olga Knipper. Sie begleitet ihn zur Kur ins deutsche Badenweiler, wo er am 15. Juli 1904 stirbt. Beerdigt ist er in Moskau.
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