E-Mail macht dumm, krank und arm
Digital-Therapie für mehr Lebenszeit
Rezension
Selber denken macht klug, ist aber anstrengend. Wie viel gemütlicher ist es doch, die Zeit im Internet totzuschlagen, mit „Recherche“ und dem Schreiben und Lesen von E-Mails. Produktiv geht anders, insgeheim wissen wir das alle. Aber bisher hat uns dieses Wissen niemand mit so viel Furor und Witz um die Ohren gehauen wie Anitra Eggler. In ihrem digitalen Glaubensbekenntnis gibt sie „Einzeller-kompatible“ Tipps gegen „E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Malaria und Präsentations-Pest“. Anhänger der fundiert-sachlichen Analyse werden sich angesichts von Egglers Manie, auf kein Wortspiel, keine Metapher und keine Alliteration zu verzichten, wohl genervt von der Lektüre verabschieden. Aber schließlich weist die Autorin ausdrücklich darauf hin, „ohne Mundschutz“ zu schreiben. Für Freunde mitreißender Geschichten, ausgeflippter visueller Gestaltung und praktischer Ratschläge könnte sich ihr Werk als Segen erweisen. getAbstract empfiehlt das Buch allen überzeugten Internet-Aposteln, die sich ein Stück analoge Lebenszeit zurückerobern möchten.
Zusammenfassung
Über die Autorin
Anitra Eggler berät als selbst ernannte „Digital-Therapeutin“ Unternehmen, leitet Workshops, hält Vorträge und doziert zum Thema digitale Kommunikation. Vor ihrer Selbstständigkeit war sie Journalistin, Start-up-Managerin, Kreativdirektorin und Online-Verlagsgeschäftsführerin.
Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen
Natürlich ist das persönliche Gespräch und auch das Telefon in vielen Fällen einer E-Mail-Nachricht vorzuziehen, gerade bei Diskussionen. Aber für einfache Abklärungen von "W-Fragen" ist E-Mail allemal das bessere Mittel, auch wenn so das E-Mail-Budget von 21 Nachrichten pro Tag überschritten werden sollte, wenn man dafür seine Mitarbeiter seltener unterbrechen muss.