Rezension
Al Gore legt ein eindringliches und populäres Werk vor, das in vielen drastischen Bildern und ebenso informativen wie prägnanten Texten zum Umdenken aufruft. Eine unbequeme Wahrheit ist Infotainment auf der Höhe der Zeit. Über den populistischen Stil und die bilderbuchartige Aufmachung dürften die Meinungen auseinandergehen, doch für die anvisierte, breite Zielgruppe ist beides zweifellos geeignet. Äußerst beeindruckend z. B. die Gegenüberstellung von Gletscherbildern von einst mit ihren traurigen Überresten in der Gegenwart. Brillant ist der didaktische Aufbau: Auf die Beschreibung der sich anbahnenden Katastrophe folgt der moralische Appell an die eigenen Fähigkeiten, der Gefahr Herr zu werden – ergänzt mit biografischen Elementen aus dem Leben Gores, die mit dem Inhalt des Buches in Zusammenhang stehen. Das Werk endet mit konkreten Handlungsempfehlungen, die es in sich haben: Der Leser wird zum Boykott umweltfeindlicher Firmen und zum Energiesparen aufgerufen. Das Buch ist sehr amerikanisch – auch in seiner auf beinahe jeder Seite durchschimmernden Mission und seinem Optimismus. Wo sich ein europäischer Autor damit begnügen würde, die Katastrophe in schwärzesten Farben zu malen, macht Gore auch Hoffnung. Ein Volkslehrbuch über die Klimakatastrophe, das getAbstract deshalb gern dem Volk empfiehlt.
Zusammenfassung
Über den Autor
Der Politiker Al Gore wurde 1976 erstmals in den US-amerikanischen Kongress gewählt, von 1993 bis 2001 war er Vizepräsident unter Bill Clinton. Bereits vor seiner erfolglosen US-Präsidentschaftskandidatur gegen George W. Bush engagierte Gore sich für den Umweltschutz, 1992 war sein erstes Buch zum Thema erschienen. Seit mehr als sechs Jahren hält Gore weltweit Vorträge über den Klimawandel, 2006 kam sein Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit in die Kinos.
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