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Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral
Buch

Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral

London, 1751
Diese Ausgabe: Meiner, 2003 Mehr

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Literatur­klassiker

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Worum es geht

Moral ist, was gefällt

David Hume (1711-1776) ist einer der drei großen englischen Aufklärer (neben Berkeley und Locke). Im leicht verständlichen Essaystil verfasste er im Jahr 1751 seine Untersuchung über die Prinzipien der Moral. Bei dieser Abhandlung verlässt sich der vielleicht kompromissloseste Vertreter des englischen Empirismus auf seine Erkenntnistheorie: "Ich kann nur über das berichten, was ich selbst erfahren habe." Von Spekulationen hält er wenig: Alles, auch moralische Entscheidungen über gut und böse, müssten mit den Methoden des naturwissenschaftlichen Experiments untersucht werden. Das Regelwerk der Moral und die Tugenden und Maximen, die sich durch alle Formen der Gesellschaft ziehen - von der Keimzelle der Familie bis zur bürgerlichen Gesellschaft und den Beziehungen zwischen Staaten -, führt Hume auf ein einziges, alles begründendes Prinzip zurück: die Nützlichkeit. Er lehnt die zu seiner Zeit gängige Idee ab, dass Moral von Gott bestimmt und dem Menschen sozusagen in die Wiege gelegt sei. Was gut und was böse ist, wird für Hume allein dadurch festgelegt, ob die Gesellschaft ein Verhalten schätzt oder missbilligt. Einen ganzen Katalog von Tugenden fördert er zutage und führt eindringlich vor Augen, dass Moral vor allem auf ethischen Empfindungen beruht, die auch dann funktionieren, wenn der Beobachter einer Handlung selbst gar nicht betroffen ist. Humes Überlegungen inspirierten nicht nur den Utilitarismus, sondern auch die Werke von Adam Smith und Immanuel Kant.

Zusammenfassung

Wo die allgemeinen Prinzipien der Moral zu finden sind

Niemand, außer der Narr und der Unaufrichtige, wird bestreiten, dass es eine grundlegende Moral im Menschen gibt. Die große Frage ist jedoch, ob die Prinzipien dieser Moral eher auf den Verstand des Menschen oder eher auf sein Gefühl zurückzuführen sind. Schönheit liegt im Auge des Betrachters - gilt dies vielleicht auch für die Moral? Oder gibt es objektive Kriterien, an denen sich festmachen lässt, was gut und was schlecht ist? Um dies herauszufinden, ist es am besten, verschiedene Situationen zu untersuchen, bei denen ein Beobachter das Verhalten eines Menschen als sittlich gut bezeichnen oder als amoralisch zurückweisen würde. Wenn man herausfindet, was die negativen und die positiven Meinungen über eine Handlung gemeinsam haben, ist man am Ziel und hat die allgemeinen und universellen Prinzipien der Moral erkannt. Doch welche Methode ist geeignet, um an diese Wurzeln der Moral zu gelangen? Zweifellos sind die neuen naturphilosophischen Ansätze, beispielsweise Newtons Lehre von der Physik, die Mittel der Wahl: Nur das Experiment hilft dem Forschenden weiter. Wenn man genügend Beispiele gesammelt hat, kann man daraus...

Über den Autor

David Hume gehört, neben John Locke und George Berkeley, zu den einflussreichsten Figuren der englischen Aufklärung. Als zweiter Sohn eines kleinen schottischen Landadeligen im Jahr 1711 geboren, besucht Hume bereits mit zwölf Jahren die Universität von Edinburgh, um Jura zu studieren. Er hört jedoch auch Vorlesungen zur Moralphilosophie und lernt die Schriften von Isaac Newton und John Locke kennen. Das Studium bricht Hume jedoch nach drei Jahren ohne Abschluss ab. In Bristol verdingt er sich als Kaufmann und tritt in den Jahren 1734 bis 1737 eine Studienreise nach Frankreich an, um sich mit neuerer Philosophie zu beschäftigen. Hume verfasst hier seinen Traktat über die menschliche Natur (erschienen 1739/40). Diese Abhandlung erregt jedoch keine große Aufmerksamkeit. Hume selbst bezeichnet sie als "Totgeburt", wobei er jedoch an seinen philosophischen Überzeugungen festhält. 1741 entdeckt er sein Talent für Essays: Seine aus dieser Zeit stammenden Moralisch-politischen Essays sind sehr erfolgreich. Fünf Jahre später bewirbt er sich um die Professur für Moralphilosophie an der Universität von Edinburgh. Seine skeptische Haltung gegenüber der Religion führt dazu, dass seine Bewerbung erfolglos bleibt. In seiner 1757 veröffentlichten Naturgeschichte der Religion behauptet er später, dass Religion auf Ignoranz, Hoffnung und Furcht basiere und ihre Ausrottung durch Aufklärung einer wahren Erlösung gleichkomme. Damit hat Hume seine Aussicht auf höhere Ämter im calvinistischen Schottland verwirkt. 1748 erscheint sein Werk Untersuchung über den menschlichen Verstand, das Hume in ganz Europa bekannt macht. Von 1752 bis 1757 arbeitet er als Bibliothekar an der Universität von Edinburgh, was er mit historisch-politischen Studien verbindet. Das Ergebnis ist die Geschichte von England (1754), die Humes Ruf auch als Historiker festigt und ihn wohlhabend macht. Von 1763 bis 1766 im diplomatischen Dienst des Gesandten Lord Hertford in Paris, macht Hume Bekanntschaft mit den französischen Philosophen Diderot und Rousseau. 1769 kehrt er nach Edinburgh zurück und stirbt dort nach einer langen Krankheit im Jahr 1776.


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