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Einführung in die Systemtheorie
Buch

Einführung in die Systemtheorie

Carl-Auer, 2002 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Alles System, oder was? So reagiert vielleicht mancher Leser auf das Luhmann’sche Theorie-Gebäude. Abstrakt und anspruchsvoll, wie es zweifellos ist, hat es doch grossen Einfluss auf etliche wissenschaftliche Disziplinen gehabt, seien es Soziologie, Philologie, Philosophie oder auch Betriebswirtschaftslehre. Entsprechend vielfältig sind die Systeme, um die es hier geht: psychisches System (oder Bewusstsein), Organismus, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft etc. Luhmann zielt aber vor allem auf die Darstellung einer allgemeinen Systemtheorie ab, die alle diese Bereiche abdeckt. Das Buch bietet eine relativ verständliche Einführung in die Systemtheorie, da es auf der Mitschrift einer Luhmann-Vorlesung beruht. Der lebendige Charakter des mündlichen Vortrags ist sehr gut erhalten. Immer wieder erlebt man Sprünge des Autors vom Konkretesten ins Abstrakte, von alltäglichen Beispielen in theoretische Konstrukte - und wieder zurück. getAbstract.com empfiehlt das Buch allen Interessierten als hervorragende Einführung in die Systemtheorie, die zwar Denkarbeit verlangt, aber auch durch Scharfsinn und Humor des Autors besticht.

Zusammenfassung

Überlegungen zu einer allgemeinen Systemtheorie

Der erste Merksatz der Systemtheorie: Man muss grundsätzlich von offenen Systemen ausgehen. Total geschlossene Systeme gibt es in dieser Welt nicht, denn alle Systeme sind auf ihre Weise auf Austausch mit ihrer Umwelt angelegt - seien es biologische oder organische, psychische oder gesellschaftliche Systeme. Die Evolutionstheorie sagt etwas Ähnliches, wenn sie von Umwelteinflüssen auf biologische Systeme ausgeht. Bekannt ist auch das Feedbackmodell der Kybernetik, das besagt: In einem System wird eine bestimmte Aktion nur dann ausgelöst, wenn ein bestimmter Wert per Feedback gemeldet wird; oft genanntes Beispiel ist die Thermostat-Regelung in der Heizung.

Die Grundannahme der offenen Systeme muss aber erweitert werden: Ein System - welcher Art auch immer - muss nämlich, so paradox es klingt, offen und geschlossen zugleich sein: Es muss sich auf die Umwelt und auf sich selbst beziehen können. Seine Geschlossenheit ist geradezu die Bedingung für seine Offenheit.

Es gibt kein System ohne Umwelt. Hier ist das System, dort die Umwelt. Wer das sagt, unterscheidet zwischen diesen beiden. Die systemtheoretische Paradoxie...

Über die Autoren

Niklas Luhmann (1927-1998) gilt als einer der bedeutendsten Soziologen des 20. Jahrhunderts. Nach einem Jurastudium arbeitete er zunächst als Verwaltungsjurist. Im Anschluss an einen Studienaufenthalt an der Harvard University promovierte und habilitierte er innerhalb eines Jahres an der Universität Münster. Er lehrte von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1993 an der Universität Bielefeld.


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