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Eiszeit in der Weltwirtschaft
Buch

Eiszeit in der Weltwirtschaft

Die sinnvollsten Strategien zur Rettung unserer Vermögen

Campus, 2016 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Hintergrund

Rezension

Auch wenn es nicht mehr jeden Tag in der Zeitung steht – das in der Finanzkrise 2008 und in der nicht enden wollenden Eurokrise offenbar gewordene Schuldendesaster der westlichen Industrieländer ist nicht bereinigt. Daniel Stelter zeichnet in seinem Buch die Ursachen nach und zeigt auf, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten – und warum das nicht passiert. Sein Versprechen, „die sinnvollsten Strategien zur Rettung unserer Vermögen“ vorzustellen, löst er allerdings nur ansatzweise ein. Dass man sein Vermögen breit über Anlageklassen und Wirtschaftsregionen diversifizieren und die Kosten im Auge behalten sollte, hat nur wenig Neuigkeitswert. Es finden sich kaum spezifische Ratschläge. Hinzu kommt: Während der deutliche Hinweis auf die häufig unterschätzten Risiken von Cash-Positionen sehr nützlich ist, ist der Rat, auf handverlesene „Qualitätsaktien“ statt auf Indexfonds zu setzen, für private Anleger kaum umsetzbar, jedenfalls nicht ohne Kosten und Risiken nach oben zu treiben. getAbstract empfiehlt das Buch jedoch allen, die mehr über das Thema Staatsverschuldung wissen wollen.

Zusammenfassung

Keine normale Krise

Dass die sogenannte Finanzkrise von 2008 keine gewöhnliche Krise, sondern ein Beinahe-Kollaps des internationalen Finanzsystems war, ist schon fast in Vergessenheit geraten. Es war keine Krise einzelner Sektoren oder Länder, sondern eine Eskalation, die die gesamte westliche Welt erfasste.

Zwischen 1980 und 2010, so hat es die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ausgewiesen, haben sich die Schulden der Industrieländer – inflationsbereinigt – vervielfacht: die Schulden der Unternehmen waren während dieser 30 Jahre um den Faktor 3 angewachsen, die der Staaten um den Faktor 4 und die der privaten Haushalte gar um den Faktor 6. Dieser Schuldenboom war ein Resultat politischer Interventionen. In den 1970er-Jahren versuchten die Regierungen mit Konjunkturprogrammen das drohende Ende des Wirtschaftswunders zu verhindern, was zu massiv steigenden Inflationsraten führte, ohne dass die Wirtschaft entsprechend wuchs. Dieser Anstieg wiederum wurde mit deutlichen Zinserhöhungen bekämpft, was Anfang der 1980er-Jahre in einer heftigen Rezession endete.

Nach dem Beispiel der USA und Großbritanniens reagierten die Regierungen...

Über den Autor

Daniel Stelter war bis 2013 Senior-Partner bei der Boston Consulting Group. Als ausgewiesener Finanzexperte schreibt er unter anderem für Süddeutsche Zeitung, Capital und Manager Magazin. Zuletzt erschien mit Die Schulden im 21. Jahrhundert seine Replik auf den französischen Ökonomen Thomas Piketty.


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